Lirabelle #3

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Fröhliches Scheitern

Runde drei. Ihr haltet hier nun letzte Ausgabe der Lirabelle für dieses Jahr in den Händen. Kuschelig-warm wäre an dieser Stelle ein Resümee über die politisch-organisatorischen Leistungen des vergangenen Jahres, die Mühen der Redaktion und die Lorbeeren verdienten Ruhmes. Doch statt über lebhafte Debatten und erfreuliches Interesse zu schreiben, wollen wir in den Tagen besinnungsloser Besinnlichkeit – auch Weihnachten genannt – ins Gedächtnis rufen, dass auch dieses Projekt Produkt eines Scheiterns ist, dass es seiner nicht bedürfte, wären die Verhältnisse nicht so beschissen wie sie sind, wären an ihnen nicht Generationen von Kämpfenden gescheitert.

Dass die Verhältnisse wirklich so schlimm sind, wie wir unentwegt behaupten, zeigen nicht zuletzt die Entwicklungen der letzten Monate. Nicht anders denn als Zeichen der Verrohung, der Barbarisierung sind Entwicklungen wie in Greiz oder Schneeberg zu begreifen, wo rechte Bürgerinitiativen zusammen mit Nazis gegen die Heime von Geflüchteten mobil machen – Verrohung und Barbarisierung also in einer Gesellschaft, in der Brötchen nicht gebacken werden, weil jemand Hunger hat, sondern weil man sie verkaufen kann.

Im Zeichen des Scheiterns stehen nicht wenige Texte dieser und vergangener Ausgaben. Es geht also nachfolgend etwa um das Scheitern einer Hausbesetzung und der daran Beteiligten, um das Scheitern eines Rappers, in unmenschlichen Verhältnissen ein widerständiges Selbst zu behaupten und um das Scheitern von im weiteren Sinne antifaschistischen Engagements. Ob die Theorie-Praxis-Debatte gescheitert ist, könnt Ihr anhand der dazu vorliegenden Texte selbst entscheiden.

Wie immer freuen wir uns auf Reaktionen und Zuschriften, ebenso über eingesandte Schokolade gegen die herbst- und verhältnisbedingten Depressionen. Die nächste Ausgabe soll im März 2014 erscheinen.

Viel Spaß beim Lesen und fröhliches Scheitern wünscht,
eure Lirabelle-Redaktion.

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