Dir schmerzt es im Rücken? MMS! Du bist zu dumm? Black Goo! Dir juckts in der Nase? MMS! Du hast kein Kollektivbewußtsein? Black Goo! Eine Ärztin diagnostiziert bei dir HIV? MMS! Du willst telepathische Verbindungen zu Tieren und Pflanzen? Black Goo!
Wer sich schon einmal in die bunte Welt der Alternativmedizin verirrt hat, wird es kennen: Globulis helfen gegen alles. Eigenbluttherapien siegen, wo hochtechnologisierte Schulmedizin versagt und die unbeschreibliche Wirkmächtigkeit von Schüßler-Salz muss hier nicht extra erwähnt werden. An dieses Zeug kann geglaubt werden oder nicht, der Schaden bei Einnahme hält sich jedoch in Grenzen. Doch gegen die „dunkle“ Seite der Alternativmedizin, sind diese homöopathischen Mittelchen wahre Schmusekätzchen: wirkungslos aber wenigstens nicht schädlich. Doch wenn das „Miracle Mineral Supplement“ (auch „Vitamin O2“ kurz MMS) oder das „intelligente Öl“ (auch „fühlendes Öl“ oder „schwarzer Glibber“, meist jedoch „Black Goo“) in Spiel kommen, dann ist der Giftschrank der sogenannten Alternativmedizin ganz weit offen. Dann bekommt meist nicht nur der Geldbeutel ein großes Loch, sondern bald auch wichtige Organe im eigenen Körper.
Für Uneingeweihte ist MMS lediglich ein Gebräu oder eine Pille auf Basis eines Desinfektionsmittels, welches wiederum toxische und umweltschädliche Chlordioxide unter bestimmten Bedingungen freisetzt. Für „Eingeweihte“ soll MMS gegen „böse“ Viren und Bakterien vorgehen (Malaria, oder der HI-Virus) die „guten“ Bakterien aber verschonen. Wissenschaftlich ist das natürlich nicht haltbar. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, die sich Einläufe mit dieser Brühe machen. Auch wenn der Einsatz von Chlordioxiden tatsächlich zur Desinfektion von Trinkwasser genutzt wird, ist die dortige Dosierung viel geringer, als bei einer Einnahme von MMS-Präparaten.
In Form von Globulis soll Black Goo die erfundene Krankheit „Morgellonen“ heilen, telepathische Verbindungen zu Pflanzen und Tieren ermöglichen und die Intelligenz des Konsumierenden erhöhen. Nach Meinung von David Griffin ist Black Goo auch für den Falklandkrieg verantwortlich. Seine „Recherchen“ „belegen“, dass es südlich der Falklandinseln eine „Thule-Insel“ gibt, auf der das intelligente Öl durch Argentinien abgebaut wurde. Das nach Großbritannien exportierte Black Goo soll Mitarbeitende einer Rüstungsfirma getötet haben und daraus sei dann der Falklandkrieg erwachsen. So behauptet es jedenfalls Griffin und seine Gruppe „Exopolitics UK“, die sich eigentlich der Bekanntmachung außerirdischen Lebens auf der Erde widmet. Bleibt am Ende nur die Frage, ob die Verbesserung der Intelligenz durch Black Goo auch wirklich von Dauer ist. Sollte die Dummheit durch das „intelligente Öl“ irgendwann ausgerottet sein, gibt es ja dann auch keine Konsument_innen mehr.