Lirabelle #20

Liebe Leser*innen,

wir freuen uns und sind auch ein bisschen stolz, dass wir es jetzt schon auf die 20. Ausgabe gebracht haben. Wir schauen zurück auf eine aufgeregte Theorie-Praxis-Debatte, 13 Aluhut-Chroniken, eine Entschuldigung für ein sexistisches Streetart, eine Kriegserklärung, ein Gedicht, viele Polemiken und Berichte, eine Krisensitzung nach Entzug der Förderung und sechs Jahre, in denen wir mit mal mehr, mal weniger Erfolg Texte eintreiben und verfassten, sowie selbstgesetzte Deadlines (nicht) einhielten – und ja, das hängt auch miteinander zusammen.
Die 20. Ausgabe ist charakterisch für die bisher erschienen Ausgaben: Sie kommt planmäßig zu spät. Wir freuen uns, dass sie zwei Reaktionen auf vorangegangene Texte enthält. Und auch eine recht spontane, anonyme Zusendung haben wir erhalten, die uns Freude gemacht hat. Wir glauben nicht, dass das an unserem Appell der vorvorletzten Ausgabe liegt, wollen aber doch betonen: Bitte weiter so! Wir finden unzensierte, anonyme Szene-Zeitschriften nach wie vor wichtig – um Debatten zu führen, linke Standpunkte zu verbreiten, eine eigene Ästhetik und Diskussionskultur zu entwickeln. Deswegen ist die 20. auch nur ein Zwischenstand – bei der 50. gibt‘s dann ein goldenes Cover.
Weil aber auch ein Zwischenstand gefeiert werden kann, veranstalten Leser*innen der Lirabelle am 19. Oktober um 19 Uhr im veto im Rahmen der alternativen Studieneinführungstagen „Nächste Ecke links“ in Erfurt eine Lesung ausgewählter Texte. Schreibt Eure Vorschläge für die Lesung per Mail an naeli-ef@riseup.net.

Die Redaktion der zwanzigsten Lirabelle

PS: Auch Spenden sind nach wie vor gerne gesehen, um ein regelmäßiges Erscheinen möglich zu machen. Zu viel Freizeit für uns ist auch keine Lösung.

  • News
  • Glückwünsche
  • Wählen am Abgrund
    Am 27. Oktober diesen Jahres stehen in Thüringen die Landtagswahlen an. Betrachtet man die aktuellen Umfragen, sind die Chancen für die Fortsetzung der Regierungskoalition aus Linkspartei, SPD und Grünen gering, wenn auch nicht aussichtslos. Ox Y. Moron geht der Frage nach, warum man überhaupt wählen sollte und wie die Arbeit der aktuellen Landesregierung aus kommunistischer Perspektive zu bewerten ist.
  • Thüringer Sozialdemokraten mit Rotkraut und Rouladen
    Ein Besuch des Rassisten Thilo Sarrazin brachte die alten Freunde Sandro Witt, Gewerkschaftsfunktionär, und Suleman Malik, Ahmadiyya-Gemeindevorsteher, aneinander. Die antifaschistische Gruppe Dissens schaut sich an, was die Einladung Sarrazins durch den Ex-AfD-Mann und SPD-Genossen Oskar Helmerich für politische Einsichten zeitigt.
  • „Der 8. März war erst der Anfang“
    Im folgenden Text berichtet Anne Kaffeekanne von der Podiumsdiskussion „Warum Frauen*Streik?“, die am 1.3.19 in Erfurt stattfand. Organisiert wurde diese im Rahmen der diesjährigen Frauen*Kampftage von der SJD Die Falken- Erfurt. Vier Referentinnen berichteten in einem Raum der Universität Erfurt von unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven des Frauen*Streiks.
  • „Keine Solidarität mit den sog. Lebensschützer*innen uns Sexist*innen“
    Im April haben ehemalige Bewohner*innen des Haus- und Wohnprojekts „Insel“ in Jena einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie fordern, sich nicht mit der „Insel“ zu solidarisieren, solange einer ihrer Sprecher*innen antifeministische Positionen vertritt. Die Lirabelle sprach mit den Verfasser*innen.
  • Kontinuität der Frauenverachtung – Zur Aktualität von Hexenverfolgung
    Bezogen auf die „Perspektiven auf Hexen und Hexentum“ aus der letzten Lirabelle, legt Paul seine Perspektive zum Thema der Hexenverfolgung dar und beschreibt warum historisch und aktuell es vor allem Frauen sind, die als Hexen verfolgt wurden und werden, wie die Imagination des Hexenbildes entstehen konnte und warum es auch heute noch relevant ist, sich damit auseinander zusetzen.
  • Kritik aktueller anarchistischer Praxis in Jena. Teil II
    Als Hotspot linksradikaler Politik in Thüringen birgt die anarchistische Szene Jenas auch kritikwürdige Aspekte. Minna Takver widmet sich in zwei Teilen der anarchistischen Strategie und ihrer Auswirkungen. Der erste Teil (veröffentlicht in unserer letzten Ausgabe) beleuchtet Anthropologie und Aktionen, dieser zweite Teil Identifikation und Geschichtskonstruktion. Die Autorin ist Mitglied im Club Communism.
  • Die Armut der Kritik am Anarchismus. Teil I
    Ohne Freude arbeitet sich Mona Alona an Minna Takvers Text in der letzten Lirabelle ab, weil sich dieser als paradigmatisch für die Armut der Kritik am Anarchismus dafür anbietet. Und weil es einiger Richtigstellungen bedarf.
  • Tote auf Urlaub – Eine Spurensuche
    Vom 12. bis 14. April 2019 veranstaltete das BiKo in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Wochenendbildungsreise nach München, um sich dort auf Spurensuche der Akteur_innen der Münchner Räterepublik zu begeben. Das Datum war nicht zufällig gewählt, denn im April 2019 jährte sich der Versuch des Aufbaus einer Räterepublik in München zum 100. Mal.
  • Ich hab ja nichts gegen Dialekte, aber…
    Das Lieblingsfreizeitthema von Beta ist Sexualität und alles was dazu gehört. Bei ihren Dates mit Männern außerhalb ihres Klüngels macht sie so allerlei verwirrende Erfahrungen. In der Lirabelle schreibt sie in loser Folge aus feministischer Perspektive über ihre Erlebnisse.
  • Repressionsschnipsel
  • Die Aluhut-Chroniken XV – Der digitale Aluhut
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