Der Antisexistische Support Erfurt stellt sich vor und schreibt über Ursachen und Folgen von Sexismus in der Szene sowie über feministische Handlungsperspektiven.
CN: Im Text geht es um Sexismus in der linken Szene und auch sexualisierte Gewalt, ohne bei letzterer ins Detail zu gehen. Passt auf euch auf, Texte müssen nicht allein gelesen werden.
Als linksradikal organisierte FLINTA*s sind wir nicht nur mit Repression und Gewalt von staatlichen Institutionen und (anderen) politischen Gegner*innen konfrontiert, sondern auch mit Sexismus und sexualisierten Übergriffen aus den „eigenen“ Reihen. Spätestens seit der Veröffentlichung der ersten Outcalls mit Bezug auf Menschen aus der linken Szene wird deutlich, dass das Patriarchat auch in linke, per Selbstverständnis emanzipatorische Kontexte hineinwirkt.
Wie entsteht überhaupt ein solches Szeneversagen? Warum braucht es erst öffentliche Outcalls, um von Strukturen eine Reaktion zu erhalten und weshalb ist diese Reaktion noch immer viel zu häufig geprägt von langem Schweigen oder krasser Abwehr? Wie können wir die viel zu große Leerstelle in der Unterstützung von Betroffenen und im Umgang mit szeneinterner sexualisierter Gewalt füllen?
Im Frühjahr luden wir als Antisexistischer Support Erfurt (ASE) zum ersten Mal zu einer öffentlichen Veranstaltung ein, um in Präsenz miteinander zu reden. Auch wenn wir einige Leute vermisst haben, der Austausch mit über zwanzig Menschen bei unserem Kennenlern- und Diskussionstreffen war bereichernd und bestärkend. Wir wollen die Diskussion nicht abreißen lassen – und nehmen hier deshalb eine kleine Bestandsaufnahme vor. Auf Basis von Feststellungen, Frustrationen, Fragen und Vorschlägen aus unserer Veranstaltung und eigenen Erfahrungen und Beobachtungen werfen wir mal einen Blick auf die Lage der Thüringer Szene und ihre antisexistischen Praxis.
Was ist hier los? Analyse der bestehenden Probleme
Die klassischen Mechanismen der patriarchalen Zustände im Szenekontext sind den meisten von uns sicherlich bereits am eigenen Leib bekannt: Männlich dominiertes Redeverhalten im Plenum, das sehr bereitwillige Übernehmen von glorreichen Aufgaben durch die cis-männlichen Mitglieder politischer Gruppen – sei es das Halten eines öffentlichen Vortrags oder das Durchziehen dieser oder jener waghalsigen direkten Aktion. Dieser Umstand bedingt das Phänomen von „Quoten-FLINTA*s“, die ausnahmsweise für bestimmte Themen die erste Reihe der Demo bereichern dürfen oder den ein oder anderen Redebeitrag in der Öffentlichkeit halten. Dieselben FLINTA*s sind im politischen Alltag oft verantwortlich für unliebsame und unsichtbare Arbeiten wie die Plenumsvorbereitung, das Verfassen und Archivieren von Protokollen, das Entlasten, wenn irgendwem mal etwas zu viel wird, das Mitdenken, ob gerade alle mitgedacht werden oder für die ausführliche psychische und manchmal physische Nachsorge nach politischen Aktionen.
Bei Aktionen von militanterer Gestalt erleben wir, dass jene Militanz oft eine von Mackern dominierte ist. Das harte Auftreten und Handeln einer antifaschistischen Bewegung nach außen ist zugegebenermaßen wichtig – denn schließlich sollen sich Bullen und Nazis in unserer Gegenwart unwohl, unsicher und unterlegen fühlen (und das irgendwann auch tatsächlich sein). Doch dann finden sich gespielte Härte, Dominanzgebaren, Hierarchien und ausgefahrene Ellenbogen nicht selten auch in der eigenen Gruppendynamik wieder. Vermutlich kann kein*e Antifaschist*in behaupten, bei diesem Spiel niemals mitgespielt zu haben. Und wir fragen uns: Why?! Kämpfen wir nicht für eine andere Utopie?
Wir müssen hinterfragen, auf wen wir abschreckend, hart und eingeschworen wirken wollen und auf wen nicht. Sollen die „Einstiegschancen“ in die Szene so hochschwellig und die Wissenshierarchien so enorm sein für Menschen, die neu aktiv werden wollen? Denn das hören wir immer wieder, vor allem von FLINTA*s.
Also: Reden wir doch mal mehr und feministisch über Militanz!
Awareness, Empathie und ein kritischer sensibler Blick auf die Verletzlichkeiten und Verletzungen einer politischen Struktur werden in den meisten Fällen von FLINTA*s an den Tag gelegt, während viele cis Typen in denselben Strukturen nicht einmal ausreichend Feingefühl aufbringen können, um sexistische „Witze“, Sprüche oder Verhaltensweisen des politisch-persönlichen Miteinanders zu bemerken, geschweige denn eigenständig anzusprechen oder kritisch auszuwerten.
Uns ist klar, dass die politische Realität keiner so scharf gezeichneten Schablone entspricht. Mitnichten wollen wir nur stumpf das verstaubte Bild reproduzieren, dass alle harten cis Männer alles verkacken und alle sanften und sensiblen FLINTA*s alles retten. Im Gegenteil: Wir erleben selbst an vielen Stellen auch ein praktisch-solidarisches Miteinander, in dem die politische Arbeit gegen die herrschenden Zustände all gender sogar noch Spaß macht, FLINTA*s, die die krassesten Sachen reißen und cis-männliche Genossen, die danach auch mal selbstverständlich hinter uns aufwischen – aber an vielen Stellen eben nicht. Im Schnitt kommen wir als Linksradikale jedenfalls nicht so gut weg und vor allem nicht weiter mit immer noch erstaunlich rollenklischee-verhafteten Arbeitsteilungen.
Radikale politische Arbeit, die über Gesetze hinweg und gegen bürgerliche Normen vorgeht, setzt ein enormes Vertrauen unter uns als Kompliz*innen voraus. Wenn also ein Mensch sich traut, die eigene Erfahrung sexualisierter Gewalt zu benennen, ist ein attraktiver Reflex, diesem vermeintlichen Angriff auf die vertrauten Beziehungen zu Genoss*innen mit Abwehr zu begegnen. Das Vertrauen, das uns dabei hilft, gemeinsam Kämpfe zu führen, die allein nicht zu bewerkstelligen sind, hemmt die Auseinandersetzung mit eigenem problematischem Verhalten. Stattdessen ist eine gern gezogene Konsequenz, dann gegen die Betroffenen als „Szenespalter*innen“ zu schwadronieren – statt anzuerkennen, dass das politische Vertrauen ineinander wiederholt vor allem von Männern missbraucht wurde, um Rape Culture in der eigenen politischen Blase zu praktizieren und dieses Problem nachhaltig anzugehen.
Es lohnt sich also, Versäumtes nachzuholen und uns doch nochmal ganz selbstkritisch zu fragen, was eigentlich unser politischer Konsens ist: Für was kämpfen wir? Und wer ist eigentlich „wir“, warum und mit welchen Zielen stehen wir eigentlich als Genoss*innen zusammen? Wer oder was ist tonangebend? Ist Feminismus dabei nur ein Nebenschauplatz?
Folgende These: Wir sind Teil einer politischen Linken, die für die Emanzipation und Befreiung jedes einzelnen Menschen kämpft und dabei tagtäglich um die Fortführung ihrer Kämpfe bangt – also stetig die letzten Kapazitäten zusammenkratzt, um handlungsfähig zu bleiben. Es ist bitter, aber wir sind halt zu wenige. Wir müssen wohl oder übel Prioritäten setzen. Die Priorität kann sein, eine für den Moment schlagkräftiger wirkende antifaschistische Linke zu sein, die aber auch nach innen um sich schlägt und sich selbst verletzt – eine schlechte Wahl. Oder wir können die Priorität setzen, uns zu einer feministischen, antifaschistischen Linken entwickeln zu wollen.
Das heißt auch, dass der Ausschluss einzelner tragender, aber gewaltausübender Szene-Männer zum Schutz von bereits oder potenziell Betroffenen oder aber entsprechende „Fehlzeiten“ zugunsten von antipatriarchaler Aufarbeitung und Auseinandersetzung in Kauf genommen werden müssen – und wir zeitweise über weniger Kapazitäten für lange Redebeiträge, Infoveranstaltungen, schöne Banner oder den zur Überspitzung hier angeführten Adorno-Lesekreis verfügen. Wenn es ebenso ehrliche antifaschistische und feministische Ideale sind, für die wir streiten, muss das irgendwie drin sein. Und wir behaupten nicht, dass das einfach ist. Optimismus ist ein rares Gut. Wir wissen auch nicht, wie wir das alles schaffen sollen – aber wir müssen es eben versuchen.
Was machen wir jetzt? Schritte zur Überwindung der Verhältnisse
Die ernüchternde Antwort ist, dass es keinen einfachen Weg zur schnellen Auflösung der beleuchteten Widersprüche gibt. Viele der folgenden Vorschläge beziehen sich auf Präventionsmaßnahmen, die erst langfristig zu einer erfolgreichen Umstrukturierung politischer Zusammenhänge führen können.
Zunächst muss das Bewusstsein über das Vorkommen sexistischer Gedankengänge und Verhaltensmuster akzeptiert werden. Wir sehen uns selbst als feministische Szene, trotzdem schaffen wir es nicht immer, den Gedanken „Sowas gibt es bei uns nicht“ in Bezug auf sexistische Strukturen und verinnerlichte Machtstrukturen abzulegen. Die Erkenntnis, dass gesellschaftliche Missstände in unserer (linken) Mitte existieren, ist wichtig. Sonst können wir auch nicht nach innen und außen gegen ebendiese vorgehen.
Haben wir in unserer Gruppe, unserem Bündnis, unserem Haus oder Freund*innenkreis schon mal darüber geredet, was wir denn machen, wenn sich herausstellt, dass eine*r von uns sexualisierte Gewalt erfahren hat oder eine*r von uns sexualisierte Gewalt ausgeübt hat? Oder sind wir uns einfach nur einig in unserer Fassungslosigkeit und Empörung über die outgecallten Taten und Täter*innen und ruhen uns darauf aus, dass es diese Male zwar fast, aber immerhin eben nur fast vor der eigenen Haustür passiert ist?
Ein notwendiger Schritt ist unsere Emanzipation als FLINTA*s in politischen Kontexten. Wenn die bestehenden „Freiräume“ für uns eben (noch) keine Freiräume sind und manche Zugänge lieber nur von Mackern für Macker freigehalten werden, müssen wir eben selbst geeignete Räume aufbauen, in denen wir uns sicher(er) fühlen und fokussiert eine Gegenkraft zu männlich und patriarchal dominierten Abläufen aufbauen können. Zu unserer Ermächtigung gehört die feministische Selbstbildung – die parallel übrigens auch bei den cis Männern entsprechender Gruppen den Weg auf die Tagesordnung finden sollte – aber auch Cryptopartys, das Erlernen von Kampfsport, Recherche oder sonstigen Skills für politische Aktionen – oder auch, einfach mal zusammen rumzuschreien und der Wut über die ganze Grütze Luft zu machen.
Der Austausch untereinander über Erfahrungen im Bereich der sexualisierten Gewalt, über den Umgang mit Betroffenen und Täter*innen können und sollten zu Präventions- und Handlungskonzepte sowie Leitfäden und Hilfestellungen für Betroffene und deren Umfeld führen. Auch hier wollen wir betonen: Es ist nicht so, dass sich da gar nichts tut! Einige Strukturen und Räume erkennen die gemachten Erfahrungen mit patriarchaler Gewalt und Übergriffen unter ihrem eigenen Dach an – und realisieren, dass dieses Problem auch ihr Problem ist, wenn sie selbst nicht unmittelbar betroffen sind. Menschen bemühen sich, aus diesen Erfahrungen und Berichten zu lernen und praktische Konsequenzen zu ziehen. Das veto in Erfurt versucht das beispielsweise, hat ein Konzept entwickelt und sogar schon zum Austausch darüber eingeladen – doch das große Interesse – so unser Gefühl – bleibt aus. Es bleiben viele Strukturen und Räume, die genau dies nicht tun, Betroffenen nicht glauben und die Täter*innen schützen. Das ist super hart für Menschen, die hoffnungsvoll in solchen Strukturen verbleiben und sich erfolglos Beine ausreißen, um Veränderung anzustoßen. Sprecht solidarische Leute um euch oder auch uns an, wenn ihr euch alleine damit fühlt.
Wir müssen kontinuierlich an unseren blinden Flecken arbeiten und uns weiterbilden – praktisch in Bereichen wie Awareness und theoretisch bezüglich gesellschaftlicher Herrschaftsdynamiken. Gewalt und Dominanz, Hand in Hand mit Mackertum als politisches Mittel müssen hinterfragt, redefiniert und konkretisiert werden. Genauso muss unter Genoss*innen der Stellenwert ihrer politischen Arbeit besprochen werden. Die meisten Aktivist*innen betrachten ihre Arbeit in politischen Kontexten als sinnstiftenden und identitätsformenden Teil ihres Lebens.
Wenn jedoch Gewalt als Mittel in der militanten antifaschistischen Praxis stattfindet und gleichzeitig Einzug in unsere zwischenmenschlichen Beziehungen findet – die privat und daher auch politisch sind – muss reflektiert werden, welche Folgen diese Gewaltbereitschaft und dominantes Auftreten für Verhaltensweisen außerhalb des offensichtlichen politischen Kampffeldes mit sich bringen können. Gesellschaftliche Missstände und Zumutungen finden sich auch in unseren Strukturen – dies liegt auch an Erziehung und Sozialisation und der damit einhergehenden Verinnerlichung von patriarchalen Denk- und Handlungsweisen, die der Aufrechterhaltung eines unterdrückenden Systems dienen.
Nichtsdestotrotz gehen wir als Linke davon aus, dass dieses System veränderbar ist – auch unter Berücksichtigung der Selbstverantwortlichkeit jedes einzelnen Menschen. Und genau deshalb müssen wir uns mit Diskriminierungen, Gewalt und Grenzüberschreitungen in unseren Strukturen auseinandersetzen, kontinuierlich und gemeinschaftlich Lösungen finden und einen vereinten und unnachgiebigen Kampf für Veränderung führen.
Wie können wir Betroffenen solidarisch zur Seite stehen? Antisexistischer Support
Solange wir uns das Patriarchat, wie es durch uns und auf uns auch in unseren linken Kontexten wirkt, nicht ausgetrieben haben, müssen wir uns als Genoss*innen, die deshalb weiter klein gemacht, abgewertet und beleidigt, gestalkt, gecatcallt, begraptscht, gefilmt und entblößt, vergewaltigt und auf noch so viele Weisen verletzt werden, auffangen und unterstützen.
Da das aber eben leider noch nicht selbstverständlich ist, haben wir den ASE gegründet, mit dem Ziel, eine Supportstruktur für Betroffene zu sein. Entsprechend ihrer Bedürfnisse sollen Betroffene in Thüringen sich unseres Rückhalts und unserer Unterstützung gewiss sein, und dessen, dass ihre Gewalterfahrungen nicht infrage gestellt oder unter den Teppich gekehrt werden. Diese beiden Grundsätze, also die Parteilichkeit (also die Solidarität mit Betroffenen statt die Loyalität zu Täter*innen) und die Definitionsmacht (also die Anerkennung der Definition einer Gewalterfahrung durch die betroffene Person) sind für uns maßgeblich.
Die Erfahrung zeigt, dass betroffenensolidarische Umfelder bei den Strukturen, die sich immer noch schützend um die Täter*innen stellen, ständig gegen Wände rennen. Wir wollen solchen U-Gruppen, also Unterstützer*innengruppen für Betroffene sexualisierter Gewalt, wiederum unsere Unterstützung anbieten. Unterstützung kann und sollte je nachdem, was betroffene Personen brauchen, um sich wieder sicher zu fühlen, um wieder Vertrauen zu schöpfen und zu heilen, ganz unterschiedlich aussehen. Wenn wir von unserem Aktivismus des ASE reden, dann reden wir nicht von einer antisexistischen Dienstleistungsagentur für die Szene. Wir machen letztlich nur das, was wir weiterhin eigentlich von uns allen erwarten: Betroffene die beschissen schwere Last nicht alleine tragen lassen, dafür sorgen, dass sie wieder atmen, sich frei bewegen und weiter politisch aktiv sein können und auf eine langfristige Selbstermächtigung hinarbeiten.
Und auch in der Unterstützungsarbeit müssen wir auf Geschlechterverhältnisse schauen. Besagte U-Gruppen bestehen oft nur aus FLINTA*s, der ASE momentan auch. Das ist einerseits vermutlich dem immer noch mangelhaftem Interesse und Verantwortungsgefühl von vielen cis Männern in dieser Sache geschuldet, andererseits ist der Anspruch, dass eine U-Gruppe ein Schutzraum für FLINTA* sein muss, sehr naheliegend. (Wie) ist das möglich, wenn wir uns die Zustände anschauen? Diesen Ball spielen wir gerne an dieser Stelle an unsere männlichen Genossen zurück: Wie gedenkt ihr, gute Verbündete zu sein; wie wollt ihr unser Vertrauen, das ihr und eure übergriffigen Genossen zerrüttet habt, zurückgewinnen? Wenn ihr uns in diesem Kampf nicht alleine lassen wollt, müssen wir zusammen überlegen, wer was beitragen kann und wie wir die Herausforderungen gemeinsam schultern können. Wir wollen euch dafür nicht mehr hinterherrennen!
Wir wollen und müssen uns und andere bilden, aus gemachten Fehlern lernen, aus den frustrierenden, unfassbar entmutigenden ebenso wie den positiven Erfahrungen – und das als betroffene und betroffenensolidarische Akteur*innen in und über Erfurt hinaus. Deswegen greift auch hier das gute alte Zauberwort: Vernetzung! Neben Strukturen wie dem ASE braucht es Strukturen, die sich mit Gewalt ausübenden Personen und deren Umfeld auseinandersetzen, um zukünftigen Übergriffen einen Riegel vorzuschieben und die Transformation von Personen und Szene zu vollziehen.
Was der ASE macht, ist Symptombekämpfung. Das macht es jedoch nicht weniger wichtig für die gesamte Szene. Letztlich müssen wir uns alle – ob nun in der Antifa-Gruppe, dem mehr oder weniger radikalen Bündnis, der Küfa, dem Lesekreis oder dem Hausprojekt den Hut für eine antisexistische Praxis aufsetzen. Wir alle müssen auf unser Umfeld achten, Missstände anprangern, für Veränderung kämpfen und Strukturen etablieren, die jene Ziele wirklich umsetzen, die auf unseren Fahnen, an unseren Türen und auf den Stickern auf unseren Klos stehen. Dazu gehört das Arschtritte-Verteilen an übergriffige Macker und ihre Freund*innen (die oft wir selbst sind) ebenso wie das Zeit nehmen, um an unseren bisherigen Strukturen, Arbeitsweisen, unserer Mittäter*innenschaft, unserer Ignoranz und unserer linken Arroganz zu arbeiten, die diese Scheiße erst möglich gemacht haben.
Wie bei so vielen Zusammenschlüssen mit emanzipatorischen Zielen gilt auch für den ASE: Wir wären froh, wenn es uns gar nicht geben müsste. Lasst uns daran arbeiten, dass es uns nicht mehr braucht. Denn erst, wenn linke Strukturen tatsächlich antisexistisch, feministisch und solidarisch denken und handeln, kann ein gemeinsamer Kampf für eine Welt, in der wir alle frei sind, erfolgreich sein.
In diesem Sinne: Let‘s be careful with each other so we can be dangerous together.
Alerta antisexista, alerta antifascista!