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4.11.22, Weimar: Kein Platz für Party
Weil sie von anderen Orten vertrieben werden, treffen sich meist junge Menschen abends auf dem Campus der Bauhaus-Uni. Dabei kommt es manchmal auch zu Auseinandersetzungen untereinander und wegen Lärmbelästigung zu Stress mit Anwohner*innen. Am 4.11. erteilte ein angeforderter Einsatzzug Platzverweise gegen etwa 200 Menschen und setzte Pfefferspray ein. Polizei und Innendezernent werfen „den Jugendlichen“ „Empathielosigkeit“ vor und fordern mehr Achtsamkeitsworkshops Polizeistreifen. Eine Organisierung der Feiernden ist aktuell nicht zu sehen.

14.1.23, Weimar, Lützerath: Demo und Besetzung
Um die Besetzung von Lützerath zu unterstützen, fahren aus Thüringen mehrere Busse. In Weimar kommen rund 300 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung und Demo zusammen.

23.1.23, Weimar: Bauhaus Uni Weimar besetzt
Der Oberlichtsaal im Hauptgebäude der Bauhaus Uni wird besetzt. Die Besetzer*innen kritisieren die multiplen Krisen des Kapitalismus und entziehen sich ganz bewusst der Verhandlung über konkrete Forderungen gegenüber der Uni-Leitung. In den Räumen finden Workshops, Plena und Diskussionen statt. Inhaltliche Auseinandersetzung, verbindende Kämpfe und kollektives politisches Handeln ist das Ziel. Nach zehn Tagen werden die Räume wieder verlassen. Das Abschlussstatement ist auf der Webseite der Lirabelle verlinkt.

Mitte Februar 2023, Weimar: Stolpersteine beschmiert
In Weimar werden zum wiederholten Mal Gedenksteine für im NS deportierte und ermordete Jüd*innen geschändet. In drei Straßen werden die Steine mit einer klebrigen Substanz beschmiert.

Ende Februar 2023, Weimar: zweiter Bildungsweg doch nicht geschlossen
Die Schüler*innen des Thüringenkolleg protestieren seit längerem gegen die Entscheidung ihr Internat zu schließen. Nach einer längeren Protestkampagne der Schüler*innen- und der Lehrer*innenschaft hat das Schulamt eingelenkt. Die Schließung hätte das Aus für das Kolleg bedeutet. Es ist die einzige Möglichkeit in Thüringen für junge Erwachsene auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abitur nachholen zu können.

19.2.23, Thüringen: Drei Jahre Hanau
In mehreren Thüringer Städten gibt es Gedenkveranstaltungen, um an die rassistischen Morde vor drei Jahren zu erinnern.

8.3.23, Thüringen: feministischer Kampftag
„Gegen das Patriarchta in all seinen Formen“ demonstrieren zahlreiche Menschen in Erfurt, auf dem Fischmarkt trift die 8.-März-Demo mit der Kudgebung der Streikenden aus dem Helios-Klinikum zusammen.

21.3.23, Weimar: Entlassung von übergriffigem Professor bestätigt
In einem Berufungsverfahren am OVG Weimar ist die Entlassung eines Professor, der Uni-Erfurt, der von Studentinnen sexuelle Leistungen einforderte, endgültig entschieden worden. Das Verfahren wurde von einer feministischen Kundgebung begleitet.

1.4.23, Kranichfeld: Gedenktafel für Todesmarsch gestohlen
In Kranichfeld wird eine Gedenktafel für den Todesmarsch der Buchenwald-Häftlinge gestohlen. Unbekannte hebelten die 1,20 große quadratische Tafel aus der Befestigung. Die Tafel wurde unbeschädigt wiedergefunden. Im Frühjahr 1945 wurden tausende Häftlinge u.a. aus dem KZ Buchenwald auf Märsche geschickt, damit sie von den Alliierten nicht befreit würden.

Anfang April 2023, Weimar: Ende für das Hababusch
Nach Jahren des Streits mit dem Eigentümer kam es im März zum Prozess. Das Amtsgericht Weimar sieht für die Bewohner*innen des Hausprojektes kein Wohnraummietrecht vorliegen, weil ein Verein existiert, mit dem das Mietverhältnis bestünde. Das faktisch aber dort Menschen wohnen und kein Gewerbe stattfindet, spielte keine Rolle. Deshalb müssen die Bewohner*innen nach einem ausgehandelten Vergleich, zum 30. September 2023 ausziehen. Weimar verliert damit einen weiteren Kulturort und bezahlbaren Wohnraum. Das Gebäude, was bereits seit Jahrzehnten durch den ungelernten Sohn des Eigentümers „saniert“ wird, wird vermutlich auf Jahre leer stehen und verfallen.

1.5.23, Gera: Antifaschistischer Protest über Stunden gekesselt
Ein Schwarzer Block (siehe Titelbild) zieht durch Gera, entglast alle Schaufenster auf dem Weg und schlägt die herbeigerufene Polizei zurück. Der anwesende Innenminister wird als Geisel genommen und erst freigelassen, als er sich bereit erklärt, die Sache klein zu reden. Die offizielle Version lautet nun, dass es am Rande einer Antifa-Demo zu Gerangel kam, nachdem die Demo eingekesselt wurde, um sicher zu stellen, dass sich ein Naziaufmarsch in Gera ungestört bewegen kann. Die Polizei setzt Schlagstöcke und Reizgas gegen die Antifa ein.

8.5.23, Weimar: Höcke in Weimar
Am 90. Jahrestag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten spricht Höcke vor über 500 Montagsdemonstranten. Auf zwei Gegenkundgebungen kommen über 1100 Menschen zusammen. Die Montagsdemo zieht noch eine Runde durch die Stadt. Versuche diese zu stören werden von der Polizei verhindert.

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