Lirabelle #31

Cover31

Das Titelbild zeigt das Fronttransparent der feministischen Demo am 8. März 2024 in Erfurt.

Editorial
Die Correctiv-Veröffentlichungen vom 10. Januar bilden den Startschuss für eine neue Welle des Antifaschismus. Wie alle 10 Jahre erklären auf einmal Karnevalsvereine, Kaninchenzüchter und Kleinparteien (wie die SPD), Konfetti, Kaninchen oder Kader seien bunt und fordern die Massen auf, die Demokratie vor der AfD zu retten, den Betroffenen zur Seite stehen oder dem Rechtsruck entgegentreten. Was davon jeweils im Mittelpunkt steht, ist umstritten und zeigt sich auch regional recht unterschiedlich. Wir haben gleich drei Texte im Heft, die versuchen, den aktuellen Antifaschismus einzuschätzen und daraus Strategien zu schlussfolgern. Vielleicht kommt das bei den gerade aktiven Gruppen an? Wir würden uns über Reaktionen freuen – wobei unklar ist, ob sich die Lage bis zum Erscheinen der nächsten Ausgabe, spätestens mit den Wahlen im September nicht sowieso noch mal grundlegend ändern wird.
Wir würden oft gerne schneller reagieren, aber wie die meisten linksradikalen Projekte wurschteln wir mit wenigen Leuten, die immer zu wenig Zeit haben, vor uns hin. Daher nochmal die Ermutigung an alle, die Sinn darin sehen, auch mal etwas längere linksradikale Statements zu lesen, auch mal selbst was zu schreiben. Ob Artikel, Rezension, Plattentip oder auch Hilfe bei den ständigen Rubriken – wir nehmen gerne Zuschriften an.
Apropos Rubriken: Wir haben diesmal ziemlich wenige News, nur einen Repressions-Schnippsel und weder eine Aluhut-Chronik noch Termine – wie gesagt, wer das ändern möchte, kann gerne über lirabelle@riseup.net was einreichen oder anbieten, eine Rubrik zu übernehmen. Einsendeschluss für die nächste Ausgabe ist der 30. Juni 2024.

Die Redaktion der Lirabelle 31

  • News
  • Der Widerstand gegen die Lager und rassistischen Ausländerbehörden geht weiter
    Nicht erst seit der Correctiv- Recherche ist bekannt, dass es Pläne von Rechtspopulisten zur Deportation unserer Freund:innen und Nachbar:innen gibt. Wen die widerlichen Pläne der AFD und CDU als parlamentarischen Arm der Rechten am stärksten treffen werden, ist längst klar. Rechtsruck und rechte politische Praxis sind schon lange Alltag in der BRD und der unermüdliche Kampf gegen solche bleibt meist ein Kampf Einzelner, vor allem der Betroffener – findet XXX

  • Gegen die AfD und gegen rechte Hegemonie
    Karl Meyerbeer freut sich, dass die Kritik am staatstragenden, aber inhaltsleeren Antifaschismus angekommen ist und schlägt vor, die Ursachen der Faschisierung zu thematisieren: Den Kulturkampf um Nationalismus, Geschlechterverhältnisse, Ökologie sowie die Verknüpfung von Rassismus und sozialer Frage.

  • Gegen die AfD und gegen rechte Hegemonie
    Am 20. Januar demonstrierten in Erfurt mehr als 10.000 Menschen gegen die bekannt gewordenen Deportationspläne von AfD und anderen (Proto-)Faschisten. Welche Rolle spielt eigentlich die radikale Linke bei der Neuauflage des Aufstands der Anständigen und was ändert der Aufstieg der AfD an der antifaschistischen Bündnispolitik der vergangenen Jahre? Von Ox Y. Moron.

  • Torsun ist tot
    Mit Egotronic hat Torsun Burkhard den Musikgeschmack einer ganzen Generation Antifas geprägt und nicht unerheblich dazu beigetragen, dass eine Strömung, die vorher eher mit Lesekreis und Zwölftonmusik in Verbindung gebracht wurde, auf einmal subkulturell angesagt war. Wir haben rumgefragt, was Genoss*innen mit Torsun und Egotronic verbunden haben.

  • Irgendwie nicht unsere Veranstaltung
    Die Grünschnäbel betreiben in der Nähe von Erfurt Bio-Landbau und organisieren solidarische Landwirtschaft, bei der die Produktion und Verteilung von Lebensmitteln durch eine regionale Vernetzung von Erzeuger*innen und Verbraucher*innen organisiert wird. Die Lirabelle hat nachgefragt, was die Genoss*innen von den aktuellen Bauern-Demos halten, ein Grünschnabel hat geantwortet, wir haben den Beitrag redaktionell überarbeitet und gekürzt.

  • Die ewig währende Räumunsklage – vorerst beendet!?
    Unsere Querulantin Madamme Yvette berichtet von einen gewonnenen Rechtsstreit um eine Wohnung und warum es sinnvoll ist, Wohnkämpfe zu politisieren.

  • Absurditäten aus dem Arbeitsleben: Berufsschule
    In der Rubrik Absurditäten aus dem Arbeitsleben schildern Genoss*innen, was man im real existierenden Kapitalismus so erlebt. Hast du auch absurde Geschichten auf Arbeit erlebt? Schreib an die Lirabelle.

  • Repressionsschnipsel
    Solidaritätserklärung aus Jena/Erfurt zur Repression im Budapest-Komplex.

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