Lirabelle #32

Cover32

Das Titelbild zeigt die Demonstration anlässlich der Auslieferung von Maja nach Ungarn am 28. Juli 2024 in Erfurt, mehr dazu in den News.

Editorial

Alter Verwalter, so viele Zuschriften haben wir noch nie bekommen. Vielen Dank dafür. Zu einem Thema gab es gleich zwei Einsendungen, beides Erlebnisberichte zum 1. Mai 2024 in Gera. Weil einer der beiden Texte nur mit einem ergänzenden Flugblatt funktioniert, wir aber eigentlich keine Zweitverwertung machen wollen, haben wir diesen einen Text nur online veröffentlicht. Aber auch ohne ihn haben wir eine dicke Ausgabe produziert, in der es, was uns freut, auch viel um lokale Angelegenheiten geht – den Skandal um die sexistischen Zustände am Erfurter Theater, die Aufregung um die Kameraüberwachung auf dem Anger und einen nach den Landtagswahlen angemessenen Rant über die Thüringer Verhältnisse. Beim Diskutieren der Texte ist uns aufgefallen, dass es uns schwerfällt, für die Lage hier noch etwas anderes als Zynismus aufzubringen. Aber vielleicht bringen ja die anstehenden (und zum Erscheinen der Ausgabe vielleich schon gelaufenen) Camps in Thüringen und die vorhersehbare Aufregung um die Kommunalwahlen noch mal Schwung in die Situation? Immerhin kommen wieder jede Menge Wessis und bringen frische Ideen vorbei, wie dereinst die Antifaschistische Wanderaktion AWA (damals: http://awa.antifa.net), diesmal aber mit Förderprogrammen im Gepäck. Na ein Glück, da kann ja nix mehr schief gehen.
Der Einsendeschluss für die nächste Ausgabe ist der 31. Oktober 2024. Schickt uns eure Texte an lirabelle@riseup.net

Die Redaktion der Lirabelle 32

PS: Gerade nach den Landtagswahlen wird es wichtig sein, selbstorganisierte Strukturen aufrecht zu erhalten und zu stärken, darum organisiert Geld für den Druck der nächsten Ausgaben.

PPS: Wir sehen uns dann spätestens Anfang November zum Ratschlag in Weimar. Eine gute Gelgenheit, um darüber zu diskutieren, wie es für die Linke Bewegung weitergeht. Danke an alle, die gerade über die Erschöpfung hinaus auf den Beinen sind, um noch etwas zu bewirken. Unabhängig von dem Ergebnis der Wahlen vernetzen wir uns für das, was kommt. Es gibt keine Alternative zum Weitermachen!

  • News
  • Welcome 2 the Danger-Zoner
    Vom Märchen des Angers als „gefährlichster Ort Thüringens“ und der Unsinnigkeit von Kameraüberwachung berichtet Efence (Rote Hilfe).
  • Schluss mit dem Theater
    Sophie liefert eine kritische Betrachtung des Skandals rund um die Erfurter Gleichstellungsbeauftragte.
  • Failed State Thüringen
    Die Kommunal- und Europawahlen vom 26. Mai und 9. Juni in Thüringen legen offen, was Linke und von Rassismus betroffene Menschen seit langem wissen. Dieses Bundesland ist ein rechtes Shithole. Für die anstehende Landtagswahl verheißt das nichts Gutes. Von Ox Y. Moron.
  • Willst du schon wieder mit mir Randale machen? Anekdotisch raus zum 1. Mai!
    Wohin am 1. Mai? Anna Nein grübelt über das, was dieses Jahr ging am Arbeiter:innenkampftag in Gera. Ein Jahr nach dem Kessel.
  • NUR ONLINE: „Wir dachten schon, ihr seid die Nazis…“ – Vom Zettelverteilen am 1. Mai in Gera
    Zur diesjährigen antifaschistischen und antikapitalistischen 1.Mai-Demo haben Menschen in Gera Zettel an Passant*innen und Anwohner*innen verteilt. Zwei Verteiler*innen, M. Kalakadu und Flo Walze, teilen ihre Gedanken über die Reaktionen und unsere Außenwirkung.
  • Dream a little dream of me: Der Staat sind wir.
    Nicht nur beim Arbeiten für den Staat, sondern auch darüber hinaus erfüllen wir – bis hin zur eigenen linksradikalen Politik – Aufgaben des Staates. Wie das funktioniert, was das mit uns macht und welche Konsequenzen sich daraus für uns als radikale Linke ergeben, zeigt im folgender der Club Communism.
  • Antifaschismus heißt Solidarität mit Israel
    Das Aktionsbündnis gegen Antisemitismus Weimar (AbgA) hat sich im Oktober 2023 in Reaktion auf den Überfall der Hamas und weiterer Gruppen auf Israel gegründet und schreibt über die aktuelle Lage in Weimar.
  • Für das Unbegreifbare Sprache finden
    Am 3. August 2024 jährt sich der 74. Genozid an den Êzîd:innen im Norden des Irak zum zehnten Mal. Ronya Othmann hat einen dokumentarischen Roman zur Annäherung an diese Hölle geschrieben. Warum wir diesen lesen sollten und was das mit uns in Thüringen zu tun hat, beantwortet Eva Felidae.
  • Mit Täuschung und Tarnung für die Gewinnwarnung
    Der aktuellen Beitrag aus der Rubrik Absurditäten aus dem Arbeitsleben zeigt Aspekte des Konzepts Täuschen und Tarnen auf, das von Charles Chamäleon mit Kolleg:innen entwickelt und über Jahre erprobt wurde.
  • Repressionsschnipsel
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Lirabelle #31

Cover31

Das Titelbild zeigt das Fronttransparent der feministischen Demo am 8. März 2024 in Erfurt.

Editorial
Die Correctiv-Veröffentlichungen vom 10. Januar bilden den Startschuss für eine neue Welle des Antifaschismus. Wie alle 10 Jahre erklären auf einmal Karnevalsvereine, Kaninchenzüchter und Kleinparteien (wie die SPD), Konfetti, Kaninchen oder Kader seien bunt und fordern die Massen auf, die Demokratie vor der AfD zu retten, den Betroffenen zur Seite stehen oder dem Rechtsruck entgegentreten. Was davon jeweils im Mittelpunkt steht, ist umstritten und zeigt sich auch regional recht unterschiedlich. Wir haben gleich drei Texte im Heft, die versuchen, den aktuellen Antifaschismus einzuschätzen und daraus Strategien zu schlussfolgern. Vielleicht kommt das bei den gerade aktiven Gruppen an? Wir würden uns über Reaktionen freuen – wobei unklar ist, ob sich die Lage bis zum Erscheinen der nächsten Ausgabe, spätestens mit den Wahlen im September nicht sowieso noch mal grundlegend ändern wird.
Wir würden oft gerne schneller reagieren, aber wie die meisten linksradikalen Projekte wurschteln wir mit wenigen Leuten, die immer zu wenig Zeit haben, vor uns hin. Daher nochmal die Ermutigung an alle, die Sinn darin sehen, auch mal etwas längere linksradikale Statements zu lesen, auch mal selbst was zu schreiben. Ob Artikel, Rezension, Plattentip oder auch Hilfe bei den ständigen Rubriken – wir nehmen gerne Zuschriften an.
Apropos Rubriken: Wir haben diesmal ziemlich wenige News, nur einen Repressions-Schnippsel und weder eine Aluhut-Chronik noch Termine – wie gesagt, wer das ändern möchte, kann gerne über lirabelle@riseup.net was einreichen oder anbieten, eine Rubrik zu übernehmen. Einsendeschluss für die nächste Ausgabe ist der 30. Juni 2024.

Die Redaktion der Lirabelle 31

  • News
  • Der Widerstand gegen die Lager und rassistischen Ausländerbehörden geht weiter
    Nicht erst seit der Correctiv- Recherche ist bekannt, dass es Pläne von Rechtspopulisten zur Deportation unserer Freund:innen und Nachbar:innen gibt. Wen die widerlichen Pläne der AFD und CDU als parlamentarischen Arm der Rechten am stärksten treffen werden, ist längst klar. Rechtsruck und rechte politische Praxis sind schon lange Alltag in der BRD und der unermüdliche Kampf gegen solche bleibt meist ein Kampf Einzelner, vor allem der Betroffener – findet XXX

  • Gegen die AfD und gegen rechte Hegemonie
    Karl Meyerbeer freut sich, dass die Kritik am staatstragenden, aber inhaltsleeren Antifaschismus angekommen ist und schlägt vor, die Ursachen der Faschisierung zu thematisieren: Den Kulturkampf um Nationalismus, Geschlechterverhältnisse, Ökologie sowie die Verknüpfung von Rassismus und sozialer Frage.

  • Gegen die AfD und gegen rechte Hegemonie
    Am 20. Januar demonstrierten in Erfurt mehr als 10.000 Menschen gegen die bekannt gewordenen Deportationspläne von AfD und anderen (Proto-)Faschisten. Welche Rolle spielt eigentlich die radikale Linke bei der Neuauflage des Aufstands der Anständigen und was ändert der Aufstieg der AfD an der antifaschistischen Bündnispolitik der vergangenen Jahre? Von Ox Y. Moron.

  • Torsun ist tot
    Mit Egotronic hat Torsun Burkhard den Musikgeschmack einer ganzen Generation Antifas geprägt und nicht unerheblich dazu beigetragen, dass eine Strömung, die vorher eher mit Lesekreis und Zwölftonmusik in Verbindung gebracht wurde, auf einmal subkulturell angesagt war. Wir haben rumgefragt, was Genoss*innen mit Torsun und Egotronic verbunden haben.

  • Irgendwie nicht unsere Veranstaltung
    Die Grünschnäbel betreiben in der Nähe von Erfurt Bio-Landbau und organisieren solidarische Landwirtschaft, bei der die Produktion und Verteilung von Lebensmitteln durch eine regionale Vernetzung von Erzeuger*innen und Verbraucher*innen organisiert wird. Die Lirabelle hat nachgefragt, was die Genoss*innen von den aktuellen Bauern-Demos halten, ein Grünschnabel hat geantwortet, wir haben den Beitrag redaktionell überarbeitet und gekürzt.

  • Die ewig währende Räumunsklage – vorerst beendet!?
    Unsere Querulantin Madamme Yvette berichtet von einen gewonnenen Rechtsstreit um eine Wohnung und warum es sinnvoll ist, Wohnkämpfe zu politisieren.

  • Absurditäten aus dem Arbeitsleben: Berufsschule
    In der Rubrik Absurditäten aus dem Arbeitsleben schildern Genoss*innen, was man im real existierenden Kapitalismus so erlebt. Hast du auch absurde Geschichten auf Arbeit erlebt? Schreib an die Lirabelle.

  • Repressionsschnipsel
    Solidaritätserklärung aus Jena/Erfurt zur Repression im Budapest-Komplex.

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Lirabelle #30

Cover30

Das Titelbild zeigt die antirassistische Demonstration „EUROPAS GRENZEN TÖTEN – Keine Kompromisse beim Asylrecht! Stoppt die GEAS-REform!“ von Jugendliche ohne Grenzen Thüringen und Seebrücke Erfurt, die am 22. Juli 2023 in Erfurt stattfand. Im Heft sind weitere Bilder von der Demo.

Editorial
Mit dem am 26. Mai 1993 beschlossenen Asylkompromiss wurde u.a. das Prinzip der sicheren Herkunftsländer eingeführt. Nun, zehn Jahre später, wird in der aktuellen Debatte darum, weitere Länder zu sicheren Herkunftsstaaten zu ernennen, als Grund dafür die gewünschte Erleichterungen von Abschiebungen genannt und die Tatsache, dass es sich dabei um sichere Herkunftsländer handeln würde, nicht einmal mehr zur öffentlichen Begründung herangezogen. Nach der im Juni 2023 beschlossenen GEAS-Reform ist das ein weiterer Vorstoß zur Verschärfung des Grenzregimes. Zeitgleich sind die Anstrengungen zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland groß. Denn nicht nur Rassismuskritik sondern auch die in Regierungsverantwortung befindlichen Rassist*innen wissen, dass der hiesige Wohlstand auf der Ausbeutung der Ressourcen von woanders fußt – und dass schließt Arbeitskraft eben mit ein.
Auf diese Problematik machte auch die Demo am 22. Juli 2023 in Erfurt gegen das europäische Grenzregime aufmerksam, über die sich ein Bericht im Heft findet. Dass viele radikale Linke dort mit Abwesenheit glänzten, hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass sie sich schon in den Sommerurlaub verabschiedet hatten. Davon zumindest zeugt der Bericht von den linken Sommercamps im Heft. Der Sommer(-Urlaub) aber ist vorbei und nun heißt es für viele wieder: „Jeden morgen früh aufstehen…“ und zurück in den von Plackerei und Unannehmlichkeiten geprägten Arbeitsalltag. Von diesen berichtet die in dieser Ausgabe fortgesetzte Reihe zu Absurditäten aus dem Arbeitsleben.
Außerdem im Heft: Ein Bericht über Gedenkfeierlichkeiten in Buchenwald samt einer politischen Einordnung des diesjährigen Verbots, dabei Fahnen bestimmter Organisationen mitzuführen, ein Nachruf auf Suzana, die viele Leser*innen vermutlich aus antirassistischen Kämpfen kennen und natürlich News, Repressionsschnipsel und die Aluhut-Chroniken. Euch fehlen Themen?
Der Einsendeschluss für die nächste Ausgabe ist der 24. Dezember 2023. Schickt uns eure Texte an lirabelle@riseup.net

Die Redaktion der Lirabelle 30

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Lirabelle #29

Cover29
Das Titelbild zeigt die Antifa-Demo in Gera am 1.5.2023.

Editorial
Man soll ja nicht immer nur dagegen sein. Und: auch mal was überraschendes tun. Deswegen haben wir beschlossen, die Kampagne »Gold statt braun« nicht zu verreißen, nicht polemisch herauszuarbeiten, wieso hier eine Volksgemeinschaft gegen Rechts geschmiedet wird, während die Abschiebe- und Ausbeutungsmaschinerie ungestört weiterläuft, unter Beteiligung und Billigung mancher, die sich eine goldene Rettungsdecke an die Haus- oder Bürowand tackern. Stattdessen haben wir entschieden, uns zu beteiligen. Schließlich sind wir doch alle ein bisschen Zivilgesellschaft, machen Kultur, machen Thüringen bunter. Okay, manche nehmen dafür eine Sprühdose, was dann auch wieder nicht richtig ist. Aber eine Pluralität der Positionen im demokratischen Spektrum ist doch gewollt, oder? Deswegen unten unser Beitrag zu »Gold statt braun«. Weiter findet ihr im Heft zwei Beiträge zu den Dilemmata antisexistischer Praxis im real existierenden Patriarchat. Daran knüpft ein Bericht von der Besetzung der Bauhaus-Universität im Frühjahr 2023 gut an, er reflektiert u.A. die Frage geschlechtsspezifischer Aufgabenteilung: Alle finden Care-Arbeit wichtig, am Ende bleibt sie an FLINTA-Personen hängen, weil »niemand es sonst tut«. Außerdem abgedruckt ist ein Bericht vom Prozess gegen die Turonen, eine rechte Rocker-Gang. Dazu haben wir gleich zwei Rezensionen und ein Text, der sich über die Karriere des Modebegriffs »Narrativ« beschwert, Außerdem beginnt eine neue Reihe, in der es um Absurditäten aus dem Arbeitsleben geht. Wir hoffen, die Reihe fortsetzen zu können und warten auf eure Einsendungen. Erlebnsise dafür gibt es ganz sicher genug, traut euch, sie aufzuschreiben und einzusenden!

Die Redaktion der Lirabelle 29

  • News
  • „Dann mach ich es halt“
    Der folgende Text ist eine Reflexion auf das Scheitern der Veranstaltungs-AG des Prozessplenums in Jena. Geschrieben ist er von einer endo cis Frau, die in der AG aktiv und zeitweise die einzige nicht endo cis männliche aktive Person war. Sie hofft, dass ihre Erfahrungen und Erkenntnisse, indem sie sie teilt, anderen, die vielleicht ähnliches kennen, irgendwie nützen können. Die Erfahrungen in der besagten AG sind dabei exemplarisch, aber für die Autorin besonders einschneidend. content note: Missbrauch, Trauma
  • Vom Privileg der Empathielosigkeit
    Folgender Text ist eine verspätete schriftliche Reflexion auf das Scheitern der Veranstaltungs-AG des Prozess-Plenums, eines antisexistischen Arbeitszusammenhangs in Jena 2021-2022. Geschrieben ist er von einem der cis endo Männer, die in der AG aktiv waren. Es geht also auch um den eigenen Sexismus.
  • she is dangerous – katarina gogou
  • Ein Tag im Bauhaus.Besetzt
    Anfang 2023 wurde der Oberlichtsaal der Bauhaus-Universität Weimar besetzt. Einige Aktivist*innen ihnen haben drei Monate später diesen Rückblick geschrieben.
  • Der Prozess gegen die „Turonen“ – Sex, Drugs and Rock’n’Roll …
    … oder im Fall der Thüringer Neonazi-Drogenbande „Turonen“: Zwangsprostitution, Crystal Meth und Rechtsrock. Es könnte zwar auch die Schlagzeile eines von vielen Medien sein, die diesen Prozess mal mehr und mal weniger bisher kommentiert haben, dennoch finden sich darin schon wesentliche Aspekte wieder. Seit Sommer 2022 wird gegen die Thüringer Gruppe ein erster Prozess vor dem Landgericht Erfurt geführt. Einmal ist der Prozess im August bereits geplatzt, im Oktober wurde er neu aufgerollt. Aktuell sitzen neun Angeklagte im Gericht, davon sieben weiterhin in Untersuchungshaft. Sie gehören laut Anklage zum Netzwerk der Gruppe „Bruderschaft Thüringen“, bestehend aus „Turonen“ und ihrer Unterstützergruppe „Garde20“. Ein Bericht der Antifaschistischen Prozessbeobachtung.
  • Willkommen in Nerdhausen – Absurditäten aus dem Arbeitsleben
    Arbeit macht das Leben süß und ist manchmal ganz schön merkwürdig. Wir wollen in loser Folge Absurditäten aus dem Arbeitsleben veröffentlichen und haben dazu im Winter 2022/2023 Freund*innen und Genoss*innen gebeten, Erfahrungsberichte aufzuschreiben. Hast Du auch verrückte Sachen auf Arbeit erlebt? Schreibe an die Lirabelle.
  • Na Na, Hey Hey, Narrativ
    Im Feuilleton und an der Uni ist der Begriff schon eine Weile angesagt, spätestens seit 2021 auch in der Lirabelle: Narrative legitimieren den Umgang mit Corona (Jens Störfried) oder das Kleben von CDU-Abgeordneten an ihrem Mandat (Ox Y. Moron); Geschlechterverhältnisse resultieren aus dem modernen Narrativ der Eindeutigkeit (trans*solidarische Vernetzung); die Repression im Antifa-Ost-Verfahren ist Ergebnis eines staatlichen Narrativs über die Täter*innen (Lirabelle-Redaktion); Homofeindlichkeit ist ein verbreitetes Narrativ der extremen Rechten (Fabian); den Überfall vor der Staatskanzlei als Massenschlägerei zu verkaufen, ist ein Narrativ der Behörden, dass von der Presse übernommen wurde (EZRA). Karl Meyerbeer fragt sich, wieso das Modewort jetzt auch in der Lirabelle dauernd vorkommt.
  • „ich vermisse euch wie sau“
    Fritzie empfiehlt das im Dezember 2022 erschienene Buch der Gruppe gata preta, welches sich mit „Flucht, Exil und Illegalität“ anhand des Lebens von Ricardo auseinandersetzt. gata preta erinnern damit zugleich an ihren Freund und Gefährten und berühren die drängende Frage nach einem kollektiven Umgang mit Repression.
  • Aufruf zur Provokation
    Annette Schlemm rezensiert ein Buch über politische Aktionen, die provozieren.
  • Repressionsschnipsel
  • Aluhut-Chroniken XXIII – Die Bruderschaft der Krypto-Jünger

Die Lirabelle ist auf euch angewiesen. Schreibt Artikel, schickt Bilder,
organisiert Geld für den Druck oder sendet uns Briefmarken für den Versand.

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Lirabelle #28

Cover28

Das Titelbild zeigt den antifaschistischen Block auf der bundesweiten Demonstration „Damals wie heute: Erinnern heißt verändern!“, welche am 27. August 2022 in Rostock-Lichtenhagen stattfand. In Gendenken an die rassistischen Pogrome vor 30 Jahren demonstrieren 5000 Menschen gegen institutionellen Rassismus, der aktuell wie nie ist. (Foto: Lionel C. Bendtner)

  • News
  • Lager – A mirror of lost humanity in EUrope
    Refugees who arrive in Thuringia are usally taken to an Erstaufnahmeeinrichtung. This ist currently the so called „Lager“ in Suhl. It is organized by the Landesverwaltungsamt Thuringia. The Lager-Watch Thuringia activist Behnam Blumengarten reports from the inner life shaped by racism, which destroys many hopes.
  • Lager – Ein Spiegel der verlorenen Menschlichkeit in EUropa
    In Thüringen ankommende Geflüchtete werden üblicherweise in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht. Zur Zeit ist das das sogenannte Lager in Suhl, einer einrichtung des Landesverwaltungsamtes Thüringen. Der Aktivist von Lager–Watch Thüringen Behnam Blumengarten berichtet vom durch Rassimus bestimmten Leben im Lager, das viele Hoffnungen zerstört.
  • Es gibt diverse Gründe, Deutschland zu hassen
    Am 3.10.2022 fanden die bundesweiten Feierlichkeiten anlässlich der Annektion der DDR in Erfurt statt. Zwischen 2001 und 2004 hatte die radikale Linke die bürgerliche Öffentlichkeit alljährlich vor dem 3.10. mit der Parole „Deutschland hassen“ vor sich her getrieben. 2022 sind die Proteste ausgeblieben,. Ein Grund für das Scheitern liegt darin, dass Nationalismus sich in den 2020er-Jahren ganz anders zeigt als in den 2000ern und dass die Linke dazu und darin eine ganz andere Position einnimmt – findet Karl Meyerbeer.
  • Linke Sehnsucht nach Eindeutigkeit: Transfeindlichkeit als Angst vor der Freiheit
    Im Folgenden liefert trans*solidarische Vernetzung die Gruppe ein Verständnis des Begriffs „Transfeindlichkeit“ und beleuchtet ihre Beobachtungen der Verbreitung dieser auch in der Linken.
  • Sylt ist überall – Schöner Wohnen in Kackstadt
    Diese Stadt, die Erfurt genannt wird, obwohl der Begriff Kackstadt seit der Räumung des Besetzten Hauses am 16. April 2009 bedrückende Gültigkeit behalten hat und immer wieder ernüchternd ins Gedächtnis gerufen wird, hat doch einiges mit Sylt gemeinsam. Was genau beschreibt Madame Yvette.
  • All Cops Are Ballerinaos
  • Repressionsschnipsel
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Lirabelle #27

Lirabelle #27

Liebe Leser*innen,

lange liegt das Erscheinen der letzten Lirabelle zurück; irgendwie kam uns da ein Lirabellum dazwischen… Nun aber ist die neue Ausgabe da – mit entsprechend vielen News. Zeit wird‘s, denn: alle die, die ihr Wissen um Weltgeschehen (was das in der kleinen Thüringer Linken schließlich mit einbezieht) nicht völlig aus Memes, Sharepics und Zweizeilern auf Social Media beziehen, stehen jüngst vor dem Problem, dass viele Internetseiten, auf denen Ankündigungen und Berichte veröffentlicht wurden und nicht zuletzt ein Teil linker Bewegungsgeschichte archiviert war, nicht mehr erreichbar sind. Blogsport ist down. Nachdem die Einstellung des Dienstes zwei Jahre lang angekündigt wurde, kam das dann doch überraschend. Wir hoffen, bis zum Druck der Ausgabe vollständig umgezogen zu sein. Die in der Lirabelle veröffentlichten Texte findet ihr dann fortan unter: lirabelle.noblogs.org

Eine unvollständige Liste der neuen Adressen anderer Blogs findet ihr im Heft auf Seite 53f. Als neuen Anlaufpunkt in Präsenz freuen wir uns auf den Infoladen Weimar hinweisen zu dürfen (S. 23). Dort wird auch die Lirabelle zukünftig ausliegen. Gibt es weitere Orte, an denen das bereits der Fall ist, die wir aber nicht mit aufgelistet haben? Dann meldet euch per Mail! Etwas weiteres Erfreuliches aus Weimar sind zwei neue Aufkleber, die die Rolle von OB Kleine beim Umgang mit Sprayern ( #weimarimapril) thematisieren und in Bildern die Ausgabe zieren. Außerdem gibt es in dieser Ausgabe die üblichen, weil dringlichen Reflexionen und Berichte um Fragen der eigenen Theorie und Praxis: zum Umgang mit Sexismus in der Linken, Repression, Nazis etc. Auch Diskussionen werden fortgeführt und angestoßen: Es geht um den Krieg in der Ukraine, die Frage nach dem Modus von Gesellschaftskritik und die unbequeme Frage nach den konkreten Prozessen sozialer Revolution.

Soweit,
die Lirabelle-Redaktion

  • Nachruf
  • News
  • The grass is always greener on the other side
    Die Autorin Minna Takver ist Mitglied des Club Communism und hat den Blick über den Thüringer Tellerrand gewagt, in der Hoffnung vom Umgang mit Outcalls in Leipzig etwas lernen zu können für die Jenaer Szene. Geschrieben hat sie diesen Text im März 2022.
  • Feminismus oder Schläger?
    Der Antisexistische Support Erfurt stellt sich vor und schreibt über Ursachen und Folgen von Sexismus in der Szene sowie über feministische Handlungsperspektiven.
  • Vom zweifelhaften Kampf der Guten gegen das Böse
    Gedenkstätten an historischen Orten nationalsozialistischer Verbrechen könnten Anlass zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dieser Gesellschaft bieten. Stattdessen bricht sich dort inzwischen ein bürgerliches Distinktionsbedürfnis Bahn, das jedes Bildungsversprechen prospektiv unterläuft. Inwiefern ein Projekt rund um den 27. Januar 2022 Aufschluss über den Zustand staatstragender Erinnerungsarbeit gibt, schreibt Lola Lux.
  • Warum uns die Razzien gegen Nazis in Eisenach auf die Füße fallen werden
    Am 6. April 2022 kam es bundesweit zu Razzien in der Neonaziszene. Ein Schwerpunkt lag in Eisenach, wo vier Haftbefehle gegen Leon Ringl, Maximilian Andreas, Eric Krempler und Bastian Adam vollstreckt worden sind. Mit der Mitteilung der Generalbundesanwaltschaft (GBA), dass es sich dabei um Ermittlungsmaßnahmen nach §129 StGB u.a. gegen die Gruppe „Knockout51“ aus Eisenach handle, wurde eine der größten Propagandashows der Ermittlungsbehörden seit Jahren gestartet. Eine kritische Einschätzung von Dissens, antifaschistische Gruppe Erfurt.
  • Ein bisschen Frieden
    Ox Y. Moron über den politisch-moralischen Bankrott des deutschen Pazifismus im Angesicht des russischen Überfalls auf die Ukraine.
  • „Genossen, zu den Waffen“ (Erich Mühsam)
    Max Unkraut, organisiert u.a. in der Sozialistischen Erwachsenenbewegung (SB), befasst sich in folgender Glosse mit den Voraussetzungen eines liberalen Waffenrechts aus kommunistischer Perspektive.
  • Die neue neue Snsibilität
    Auch in der Lirabelle wird über die aktuellen Politik der moralischen Anrufungen gestritten. Und während ein Teil der Kritiker gegen Befindlichkeiten polemisiert und damit die eigene Subjektivität universell setzt, übersieht eine reine Politik der Moral die Bedeutung von Gesellschaft. Beide Verkürzungen erlauben weder eine gute Gesellschaftskritik noch begründen sie eine radikale Praxis – behauptet Karl Meyerbeer und zeigt auf, wie die zwei spezifische Verkürzungen als Zeitgeistphänomen jeweils auseinander folgen und zudem als Ausdruck geschlechtsspezifischer Subjektivierung funktionieren.
  • Warum ich nicht der linksradikale Ratschlag-Onkel sein kann
    Alf ist seit Ende der 80er in linksradikalen Zusammenhängen unterwegs und reflektiert hier über seine Rolle, die er ungewollt auf dem Podium des antirassistischen und antifaschistischen Ratschlags innehatte. Anlässlich des 30. Ratschlags ging es auf dem Erzählpodium um dessen Ursprung, die Situation in den 90er und 2000er Jahren, sowie die Rolle der gewerkschaftlichen und radikalen Linken.
  • Aluhut-Chroniken XXII: Die Verschwörung der Trolle
  • Repressionsschnipsel
  • Der Blogsport-Tod: Übersicht umgezogener Strukturen
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Lirabelle #26

#26

Hans Georg Maaßen hat bei der Bundestagswahl nicht das Direktmandat für den Wahlkreis 196 Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen – Sonneberg geholt. Soweit die guten Nachrichten betreffend der Ergebnisse der Bundestagswahl. Wobei, vielleicht kann man auch froh darüber sein, dass in Thüringen dann doch nicht parallel zur Bundestagswahl auch Landtagswahlen stattgefunden haben. Ob es in zwei Jahren weniger schlimm aussieht, ist fraglich. Wie sich die politische Entwicklung in den nächsten Jahren gestalten wird, steht dabei nicht in den Sternen. Dass linksradikale Interventionen allerdings gerade erschwert werden, zeigt die aktuelle Repressionswelle gegen Linke, die ihren vorläufigen Höhepunkt im Antifa Ost-Verfahren findet, das am 8. September 2021 vor dem Oberlandesgericht Dresden von der Generalbundesanwaltschaft betrieben begann. Da es sich hier um ein zukunftsweisendes Verfahren handelt, wird vielerorts Solidarität organisiert und auf die Tragweite hingewiesen. Das Verfahren gegen Einzelne ist als Angriff auf die politische Linke zu werten. Weil wir es wichtig finden, dafür Öffentlichkeit zu schaffen und sich (dagegen) zu organisieren, haben wir uns entscheiden, ausnahmsweise einen Text abzudrucken, der in gleicher Form bereits veröffentlicht ist: Nebst einer Einordnung der Gründe für den Mord an Mario K. im Februar 2020 in Altenburg, einer Kritik am Thüringischem Lagersystem von Lager-Watch Thüringen, zwei Seiten Repressionsschnipsel u.a. findet ihr im Heft die Solidaritätserklärung der SoKo Thüringen, die auch unter https://www.soli-antifa-ost.org/ nachzulesen ist.

Apropos #freelina: An dieser Stelle noch vielen Dank an den Bürgermeister von Weimar Peter Kleine, der über seinen Anwalt Rückmeldung zur letzten Ausgabe übersendete. Dort wurde eine Collage veröffentlicht, auf der Peter mit einer Sprechblase zu sehen ist, in der er zu Spenden für die von Repression Betroffenen aufruft. Er sah darin eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte und forderte eine begründete rechtliche Stellungnahme. Anderenfalls sei das Bildnis unverzüglich von der Homepage zu entfernen…

Wenn auch ihr Rückmeldungen für uns habt oder einen Text veröffentlichen wollt, schreibt uns!

Die Redaktion der 26. Lirabelle

  • News
  • Solidaritätserklärung der SoKo Thüringen
    Die SolidaritätsKoordination Thüringen, ein Zusammenschluss aus verschiedenen Gruppen, Strukturen und Einzelpersonen, solidarisiert sich mit Menschen, die in Thüringen und darüber hinaus von Repression betroffen sind.
  • Wider einer Fortsetzung der Barbarei des Thüringischen Lagersystems
    Im Zuge der öffentlich gewordenen gewalttätigen Übergriffe auf Bewohner:innen des Erstaufnahmelagers Suhl – betroffen insbesondere Familien mit Kindern – durch den Sicherheitsdienst hatte sich im Herbst 2020 das Netzwerk Lager-Watch Thüringen gegründet. Knapp ein Jahr später werfen wir einen Blick auf rassistische Kontinuitäten der bundesdeutschen Lager- und Kontrollmentalität in Thüringen.
  • Ei, der Daus! – Mietkampf in Halle
    Immer wieder berichtet die Lirabelle von Häuserkämpfen und Aktionen gegen Gentrifizierung. Da das Miet-Problem einer der zentralen Gegenwartskonflikte ist, ist es notwendig, Erfahrungen auszutauschen und öffentlich zu machen. Im Folgenden berichtet der Ex-Thüringer Genosse August Bergheimer von den Erfahrungen einer Auseinandersetzung in Halle (Saale).
  • Der homofeindliche Mord an Mario K. in Altenburg
    In der Nacht vom 12. Februar 2020 wird in Altenburg-Nord Mario K. im Alter von 54 Jahre in seiner Wohnung von zwei Männern brutal ermordet. Die Spuren deuten auf massive und rohe Gewalteinwirkungen und eine Verachtung der Täter gegenüber ihres Opfers hin. Fabian berichtet über den Prozess und ordnet die Motive für den Mord ein.
  • „Von nichts gewuszt, ‘ne schlechte Tarnung“
    Die AG-Ü30 wirft ein Jahr nach dem Outcall aus Jena Schlaglichter darauf, was aus den Reaktionen der lokalen linken Szene darauf geworden ist.
  • Repressionsschnipsel
  • Strammstehen vor der Demokratie
    Maximilian Fuhrmann und Sarah Schulz haben ein Buch mit dem schönen Titel „Strammstehen vor der Demokratie“ geschrieben. Es geht um eine Kritik am autoritären Staatsverständnis, dass mit der Extremismuslogik und dem damit verbundenen Konzept der wehrhaften Demokratie verbunden ist. Eine Rezension von Christian Keller.
  • Aluhut-Chroniken XXI – Über UFOs und Aliens
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Lirabelle #25

Pünktlich zum Jahrestag von Weimar im April informiert die Stadtverwaltung von Weimar über Facebook darüber, dass die „spürbar zunehmenden Beschmierungen von privaten und öffentlichen Gebäuden [.] am vergangenen Wochenende einen weiteren Tiefpunkt erreicht[e].“
Hintergrund der Empörung sind auf dem Wittums-Palais, einem UNESCO-Welterbegebäude, mit Sprühfarbe angebrachte Schriftzüge. In der Berichterstattung wird auch Bürgermeister und Ordnungsdezernent Ralf Kirsten zitiert. Er lässt verlauten: „Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger, uns dabei zu unterstützen und nicht tatenlos zuzusehen, wie einige Wenige unsere schöne Stadt beschmutzen und verschandeln.“ Der, der hier Bürger*innen auffordert gegen Menschen, die der Sachbeschädigung verdächtig sind, zur Tat zu schreiten, war bis vor Kurzem noch Polizeichef von Weimar. Zuletzt im Mai 2020 in die bundesweiten Schlagzeilen geraten ist er, als bekannt wurde, dass Polizisten unter seiner Führung im Jahr 2017 eine Frau bei einer Durchsuchung in ihrer Wohnung bedrängten und sexuell belästigten. Auch ein weiterer Fall fand während seiner Amtszeit statt (siehe News „Bulle zu Haftstrafe verurteilt“).
In seinen Verantwortungsbereich fallen auch die Ereignisse vom April 2012, die unter dem Schlagwort Weimar im April bekannt wurden. In der Nacht vom 19. zum 20. April wurden damals vier Jugendliche in Gewahrsam genommen. Den Beamten schutzlos ausgeliefert wurden sie sexistisch und rassistisch gedemütigt und teils schwer misshandelt. Sie erstatteten Anzeigen und fanden sich wenig später selbst auf der Anklagebank eines Gerichts wieder.
Kein Vergeben, kein Vergessen: http://wia.blogsport.de

Wenn in Zusammenhang mit den Sprühereien am Wittums-Palais also etwas stinkt, dann dass es ausgerechnet Kirsten ist, der sich in aller Öffentlichkeit über den von ihm gewünschten Umgang mit Sprüher*innen äußert.

Der Wahnsinn um Ordnung und Sauberkeit in der deutschen Kulturstadt Weimar im Zusammenhang mit der Kriminalisierung antifaschistischer Aktionen bringt die Einsendung auf der Rückseite auf den Punkt.

Free Lina! Wir sind alle linX! Feminismus und Antifa gehören zusammen!

Die Redaktion der Lirabelle 25

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Lirabelle #24

Cover#24

Pünktlich zu Jahresende und Lockdown findet ihr in der aktuellen Ausgabe gleich vier Rezensionen. Zuhause sitzen und Lesen scheint eine weit verbreitete Praxis zu sein, deswegen konnten wir auch nicht wie üblich eine Demonstration aufs Titelbild setzen. Um so schöner, dass trotzdem noch was passiert: Passend zur Innenministerkonferenz wurden Straßenbahnhaltestellen in Erfurt und Weimar mit passenden Plakaten versehen und auch sonst gab es im Herbst 2020 viele kleine und große, klandestine und öffentlich beworbene Aktionen. Letzteres passiert scheinbar immer öfter alleine über Chatgruppen und Facebook. Das hat Folgen dafür, wen man erreicht – uns zum Beispiel eher nicht. Positiv sind uns in den letzten Wochen einige Graffitys aufgefallen. Wer macht Fotos für die nächste Ausgabe? Auch der antifaschistische/antirassistische Ratschlag hat im November stattgefunden – trotz Online-Format mit vielen Teilnehmer*innen.
Ebenfalls erfreulich ist, dass wir für diese Ausgabe besonders großzügige Spenden erhalten haben. „Klasse, wie ihr es immer wieder schafft, ausgehend von lokalen Ereignissen grundsätzliche politische Debatten anzustoßen“ und „Wir haben kaum noch Zeit für Bewegung, dafür aber Geld, deswegen anbei eine etwas größere Spende“, so zwei Anschreiben. Vielen Dank. Zumindest das Spenden sei zur Nachahmung empfohlen. Dass so viele Genoss*innen kaum noch Zeit haben, weil sie sich mit Lohnarbeit rumschlagen (müssen) und auch vormals eher entspannte Lebensphasen (Studium, Erwerbslosigkeit) immer stressiger werden, gefällt uns nicht. Vielleicht wäre es mal mal wieder Zeit, die Debatte darüber zu führen? Wir würden uns über Analysen, Strategiepapiere, Interviews oder Collagen dazu freuen.

Die Redaktion der Lirabelle 24

  • News
  • Leser*innenbrief: Im Zweifel für die Bullen
    Ein Leser*innenbrief kritisiert zwei Artikel in der Lirabelle 22 und 23 und einen paternalistischen Blick auf Geflüchtete, der nicht nur dort zum Ausdruck kommt.
  • Rassismus ist nicht neutral
    Die Antifa Suhl/ Zella-Mehlis berichtet über einen rassistischen Übergriff, der sich in der Nacht vom 29. auf den 30. August 2020 in einem Linienbus in Suhl Nord zugetragen hat und beurteilt die Berichterstattung der Lokalpresse sowie das Vorgehen der Polizei.
  • Nicht schelcht, aber nicht gut weil zu mittelmäßig
    Die Bundesregierung hat einen Maßnahmenkatalog gegen Rassismus zusammengeschustert. Ist das was? Naja. Schlenko geht der Frage nach, warum derartige Pläne ab einer gewissen Schwelle zu mau sein müssen und erinnert daran, dass Antirassismus und Antifaschismus einen weiteren Weg eingeschlagen sollte, als der vom Staat anvisierten.
  • Anarchistischer Widerstand gegen das Regime in Belarus
    Fabian schreibt über die Proteste gegen Lukaschenko und welche Rolle Anarchist:innen darin haben.
  • „Vor allem Sonntagabends“
    Das Lieblingsfreizeitthema von Beta ist Sexualität und alles was dazu gehört. Bei ihren Dates mit Männern außerhalb ihres Klüngels macht sie so allerlei verwirrende Erfahrungen. In der Lirabelle schreibt sie in loser Folge aus feministischer Perspektive über ihre Erlebnisse, diesmal über ein doch nicht so ungestörtes Date in der Sauna.
  • Über das Lob für Adornos „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“
    Im Sommer 2019 wird ein Vortrag von Adorno von 1967 erstmals verlegt und findet großen Anklang. Anlass des Vortrags war der Einzug der NPD in mehrere Landesparlamente und die heutigen Rezensent*innen finden an seinen vorgetragenen Aspekten vieles wieder, was in Zeiten des Aufstiegs der AfD los ist. Die Gruppen gegen Kapital und Nation nehmen das öffentliche Lob kritisch unter die Lupe.
  • Gespräch mit Freundin, Freund und Freund
    Berta Beziehungsgeflecht rezensiert einen Sammelband, der fragt, ob und wenn ja wie Poly leben und Revolution zusammenhängen kann.
  • Identitätspolitiken
    Karl Meyerbeer findet, dass die Lea Susemichel und Jens Kastner präzise und trotzdem leicht verständlich Ordnung in die Diskussionen um Identitätspolitiken bringen, wodurch es gelingt, mit weit verbreiteten Fehlschlüssen über das Verhältnis von Kultur und Gesellschaft aufzuräumen.
  • Glitter up the Geschlechterverhältnisse
    Rockstars singen Falsett, im Internet treffen sich nichtbinäre Wesen mit hybridem Begehren und mit dem Synthesizer verschmelzen Mensch und Maschine zum Cyborg. Das Patriarchat ist am Ende. Oder ist der wummernde Synthesizer nur eine Schwanzverlängerung für den Rocker, Archetyp kriegerischer Männlichkeit? Karl Meyerbeer hat zwei sehr unterschiedliche Bücher über Geschlechterverhältnisse in Pop und Rock gelesen.
  • >Wie Polizei und Staatsschutz Linksradikale jagen
    Eine Rezension von Fabian.
  • Die Aluhut-Chroniken XIX: Q-Tips für „Q“
  • Gespalten und Kopflos
    Eine Collage von Lara Alicia/ aparthy.
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Lirabelle #23

Cover23

Diesmal können wir euch nur eine dünne Ausgabe anbieten. Nicht zuletzt die politisch verordneten und im Alltag angenommenen Corona-Beschränkungen haben ihren Tribut gefordert – wie in den hier und da eingestreuten, ganz subjektiven Corona-Notizen deutlich wird. Darüber hinaus haben wir wie immer News, wobei uns einige berichtenswerte Events entgangen sind – auch, weil heutzutage Berichterstattung immer stärker nur noch auf Twitter stattfindet und damit innerhalb kurzer Zeit in Vergessenheit gerät. Wenn ihr wollt, dass eure Aktionen auch drei Wochen später noch jemanden interessieren, schreibt uns. Die Gruppe, die den Vergewaltigungsprozess gegen zwei Polizisten in Erfurt beobachtet, hat das getan, vielen Dank!
Wie wäre es in Anschluss daran mit einem Bericht über den Prozess gegen den Halle-Attentäter in Magdeburg? Eine Einschätzung zu den kommenden Protesten im Rheinland im Rahmen von Ende Gelände? Eine Analyse der aktuellen Antira-Aktionen zu George Floyd und Hanau? Wir würden gerne mehr konkrete politische Strategien diskutieren als (wie auch in dieser Ausgabe wieder) unsere (manchmal ätzende) Kritik gegenüber (aus unserer Sicht) zu kurz gedachte Ansätze ausschütten. Aber auch das muss sein und so findet ihr in dieser Ausgabe eine Kritik am gegenwärtigen Trend, Politik durch Moral zu ersetzen und eine ausführliche Diskussion der Möglichkeiten und Grenzen des aktuellen Klassismus-Diskurses. Dazu klären wir auf, wie die Stadt Erfurt zu ihrem Spitznamen „Kackstadt“ gekommen ist und beginnen eine echte Besserwisser*innen-Rubrik: den Parolentest, bei dem wir in loser Folge Demo-Slogans kritisch kommentieren. Wenn euch das ärgert: Gern geschehen! Für mehr konstruktive Kritik müsst ihr selbst aktiv werden und Texte einreichen.

Die Redaktion der Lirabelle 23

  • News
  • Empörung ist keine Subversion
    „Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt“ und „Spenden für den Hilfsfonds der evangelischen Kirche“ – das waren die Forderungen, mit denen die Antifa-Demo am 1. August 2020 in Erfurt begann und endete. Minima Moralia und Karl Meyerbeer kritisieren einen zunehmenden Trend: das Ersetzen von Politik durch Moral.
  • „Rassismus, Sexismus und Klassismus durchziehen Polizeiarbeit und Behördenpraxis“
    Am 28.09.2019 sollen zwei Polizisten (23 und 29 Jahre) im Dienst eine Frau bei der Durchsuchung ihrer Wohnung gemeinschaftlich vergewaltigt haben. Der Prozess wird seit Mai 2020 vor dem Landgericht Erfurt verhandelt. Eine Prozessbeobachtungsgruppe schildert einen Teil ihrer Beobachtungen und Eindrücke des Verfahrens.
  • Von Solidarisierungen und Dränglern
    Am Rande des Prozesses am Ladgericht Erfurt kommt es immer wieder zu Zwischenfällen seitens der Zuschauer*innen. Ein ziviler Prozessbeobachter gewährt im Interview einen Einblick dazu.
  • Kackstadt
    In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich die Bezeichnung „Kackstadt“ für Erfurt rasant verbreitet. Aber worauf geht der Name zurück? Lirabelle History Channel klärt auf.
  • Klasse in Zeiten der Antidiskriminierung
    Elvira Sanolas über die Gründe und Folgen der analytischen Unschärfe des Klassimus-Begriffs.
  • Corona-Schnipsel
    Im Heft sind verschiedene Eindrücke und Erfahrungen der Lirabelle-Redaktion aus dem ersten Lock-Down im Frühjahr 2020 versammelt.
  • Parolentest: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“
    Parolen sollen einfache Botschaften verständlich nach Außen verbreiten und nach Innen ein Gemeinschaft sgefühl erzeugen. Manche Slogans erledigen das besser, machen schlechter. Der Lirabelle-Parolentest geht in loser Folge populären Sprüchen auf den Grund.
  • Die Aluhut-Chroniken XVIII: Sex unterm Aluhut
In Ausgaben veröffentlicht | Kommentare geschlossen