Lirabelle #24

Cover#24

Pünktlich zu Jahresende und Lockdown findet ihr in der aktuellen Ausgabe gleich vier Rezensionen. Zuhause sitzen und Lesen scheint eine weit verbreitete Praxis zu sein, deswegen konnten wir auch nicht wie üblich eine Demonstration aufs Titelbild setzen. Um so schöner, dass trotzdem noch was passiert: Passend zur Innenministerkonferenz wurden Straßenbahnhaltestellen in Erfurt und Weimar mit passenden Plakaten versehen und auch sonst gab es im Herbst 2020 viele kleine und große, klandestine und öffentlich beworbene Aktionen. Letzteres passiert scheinbar immer öfter alleine über Chatgruppen und Facebook. Das hat Folgen dafür, wen man erreicht – uns zum Beispiel eher nicht. Positiv sind uns in den letzten Wochen einige Graffitys aufgefallen. Wer macht Fotos für die nächste Ausgabe? Auch der antifaschistische/antirassistische Ratschlag hat im November stattgefunden – trotz Online-Format mit vielen Teilnehmer*innen.
Ebenfalls erfreulich ist, dass wir für diese Ausgabe besonders großzügige Spenden erhalten haben. „Klasse, wie ihr es immer wieder schafft, ausgehend von lokalen Ereignissen grundsätzliche politische Debatten anzustoßen“ und „Wir haben kaum noch Zeit für Bewegung, dafür aber Geld, deswegen anbei eine etwas größere Spende“, so zwei Anschreiben. Vielen Dank. Zumindest das Spenden sei zur Nachahmung empfohlen. Dass so viele Genoss*innen kaum noch Zeit haben, weil sie sich mit Lohnarbeit rumschlagen (müssen) und auch vormals eher entspannte Lebensphasen (Studium, Erwerbslosigkeit) immer stressiger werden, gefällt uns nicht. Vielleicht wäre es mal mal wieder Zeit, die Debatte darüber zu führen? Wir würden uns über Analysen, Strategiepapiere, Interviews oder Collagen dazu freuen.

Die Redaktion der Lirabelle 24

  • News
  • Leser*innenbrief: Im Zweifel für die Bullen
    Ein Leser*innenbrief kritisiert zwei Artikel in der Lirabelle 22 und 23 und einen paternalistischen Blick auf Geflüchtete, der nicht nur dort zum Ausdruck kommt.
  • Rassismus ist nicht neutral
    Die Antifa Suhl/ Zella-Mehlis berichtet über einen rassistischen Übergriff, der sich in der Nacht vom 29. auf den 30. August 2020 in einem Linienbus in Suhl Nord zugetragen hat und beurteilt die Berichterstattung der Lokalpresse sowie das Vorgehen der Polizei.
  • Nicht schelcht, aber nicht gut weil zu mittelmäßig
    Die Bundesregierung hat einen Maßnahmenkatalog gegen Rassismus zusammengeschustert. Ist das was? Naja. Schlenko geht der Frage nach, warum derartige Pläne ab einer gewissen Schwelle zu mau sein müssen und erinnert daran, dass Antirassismus und Antifaschismus einen weiteren Weg eingeschlagen sollte, als der vom Staat anvisierten.
  • Anarchistischer Widerstand gegen das Regime in Belarus
    Fabian schreibt über die Proteste gegen Lukaschenko und welche Rolle Anarchist:innen darin haben.
  • „Vor allem Sonntagabends“
    Das Lieblingsfreizeitthema von Beta ist Sexualität und alles was dazu gehört. Bei ihren Dates mit Männern außerhalb ihres Klüngels macht sie so allerlei verwirrende Erfahrungen. In der Lirabelle schreibt sie in loser Folge aus feministischer Perspektive über ihre Erlebnisse, diesmal über ein doch nicht so ungestörtes Date in der Sauna.
  • Über das Lob für Adornos „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“
    Im Sommer 2019 wird ein Vortrag von Adorno von 1967 erstmals verlegt und findet großen Anklang. Anlass des Vortrags war der Einzug der NPD in mehrere Landesparlamente und die heutigen Rezensent*innen finden an seinen vorgetragenen Aspekten vieles wieder, was in Zeiten des Aufstiegs der AfD los ist. Die Gruppen gegen Kapital und Nation nehmen das öffentliche Lob kritisch unter die Lupe.
  • Gespräch mit Freundin, Freund und Freund
    Berta Beziehungsgeflecht rezensiert einen Sammelband, der fragt, ob und wenn ja wie Poly leben und Revolution zusammenhängen kann.
  • Identitätspolitiken
    Karl Meyerbeer findet, dass die Lea Susemichel und Jens Kastner präzise und trotzdem leicht verständlich Ordnung in die Diskussionen um Identitätspolitiken bringen, wodurch es gelingt, mit weit verbreiteten Fehlschlüssen über das Verhältnis von Kultur und Gesellschaft aufzuräumen.
  • Glitter up the Geschlechterverhältnisse
    Rockstars singen Falsett, im Internet treffen sich nichtbinäre Wesen mit hybridem Begehren und mit dem Synthesizer verschmelzen Mensch und Maschine zum Cyborg. Das Patriarchat ist am Ende. Oder ist der wummernde Synthesizer nur eine Schwanzverlängerung für den Rocker, Archetyp kriegerischer Männlichkeit? Karl Meyerbeer hat zwei sehr unterschiedliche Bücher über Geschlechterverhältnisse in Pop und Rock gelesen.
  • >Wie Polizei und Staatsschutz Linksradikale jagen
    Eine Rezension von Fabian.
  • Die Aluhut-Chroniken XIX: Q-Tips für „Q“
  • Gespalten und Kopflos
    Eine Collage von Lara Alicia/ aparthy.
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Lirabelle #23

Cover23

Diesmal können wir euch nur eine dünne Ausgabe anbieten. Nicht zuletzt die politisch verordneten und im Alltag angenommenen Corona-Beschränkungen haben ihren Tribut gefordert – wie in den hier und da eingestreuten, ganz subjektiven Corona-Notizen deutlich wird. Darüber hinaus haben wir wie immer News, wobei uns einige berichtenswerte Events entgangen sind – auch, weil heutzutage Berichterstattung immer stärker nur noch auf Twitter stattfindet und damit innerhalb kurzer Zeit in Vergessenheit gerät. Wenn ihr wollt, dass eure Aktionen auch drei Wochen später noch jemanden interessieren, schreibt uns. Die Gruppe, die den Vergewaltigungsprozess gegen zwei Polizisten in Erfurt beobachtet, hat das getan, vielen Dank!
Wie wäre es in Anschluss daran mit einem Bericht über den Prozess gegen den Halle-Attentäter in Magdeburg? Eine Einschätzung zu den kommenden Protesten im Rheinland im Rahmen von Ende Gelände? Eine Analyse der aktuellen Antira-Aktionen zu George Floyd und Hanau? Wir würden gerne mehr konkrete politische Strategien diskutieren als (wie auch in dieser Ausgabe wieder) unsere (manchmal ätzende) Kritik gegenüber (aus unserer Sicht) zu kurz gedachte Ansätze ausschütten. Aber auch das muss sein und so findet ihr in dieser Ausgabe eine Kritik am gegenwärtigen Trend, Politik durch Moral zu ersetzen und eine ausführliche Diskussion der Möglichkeiten und Grenzen des aktuellen Klassismus-Diskurses. Dazu klären wir auf, wie die Stadt Erfurt zu ihrem Spitznamen „Kackstadt“ gekommen ist und beginnen eine echte Besserwisser*innen-Rubrik: den Parolentest, bei dem wir in loser Folge Demo-Slogans kritisch kommentieren. Wenn euch das ärgert: Gern geschehen! Für mehr konstruktive Kritik müsst ihr selbst aktiv werden und Texte einreichen.

Die Redaktion der Lirabelle 23

  • News
  • Empörung ist keine Subversion
    „Solidarität mit den Betroffenen rechter Gewalt“ und „Spenden für den Hilfsfonds der evangelischen Kirche“ – das waren die Forderungen, mit denen die Antifa-Demo am 1. August 2020 in Erfurt begann und endete. Minima Moralia und Karl Meyerbeer kritisieren einen zunehmenden Trend: das Ersetzen von Politik durch Moral.
  • „Rassismus, Sexismus und Klassismus durchziehen Polizeiarbeit und Behördenpraxis“
    Am 28.09.2019 sollen zwei Polizisten (23 und 29 Jahre) im Dienst eine Frau bei der Durchsuchung ihrer Wohnung gemeinschaftlich vergewaltigt haben. Der Prozess wird seit Mai 2020 vor dem Landgericht Erfurt verhandelt. Eine Prozessbeobachtungsgruppe schildert einen Teil ihrer Beobachtungen und Eindrücke des Verfahrens.
  • Von Solidarisierungen und Dränglern
    Am Rande des Prozesses am Ladgericht Erfurt kommt es immer wieder zu Zwischenfällen seitens der Zuschauer*innen. Ein ziviler Prozessbeobachter gewährt im Interview einen Einblick dazu.
  • Kackstadt
    In den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich die Bezeichnung „Kackstadt“ für Erfurt rasant verbreitet. Aber worauf geht der Name zurück? Lirabelle History Channel klärt auf.
  • Klasse in Zeiten der Antidiskriminierung
    Elvira Sanolas über die Gründe und Folgen der analytischen Unschärfe des Klassimus-Begriffs.
  • Corona-Schnipsel
    Im Heft sind verschiedene Eindrücke und Erfahrungen der Lirabelle-Redaktion aus dem ersten Lock-Down im Frühjahr 2020 versammelt.
  • Parolentest: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“
    Parolen sollen einfache Botschaften verständlich nach Außen verbreiten und nach Innen ein Gemeinschaft sgefühl erzeugen. Manche Slogans erledigen das besser, machen schlechter. Der Lirabelle-Parolentest geht in loser Folge populären Sprüchen auf den Grund.
  • Die Aluhut-Chroniken XVIII: Sex unterm Aluhut
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Lirabelle #22

Alle reden über Corona. Wir nicht. Oder zumindest nur ein bisschen. Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist Sexismus. Aus Gründen: In den letzten Monaten häufen sich sexistische Vorfälle in der linken Szene: Übergriffe in Erfurt, eine Vergewaltigung in Gotha, Spanner auf Festivals und in linken WGs. Was ist los? Eine Erklärung wäre, dass gerade viele Männer durchdrehen, eine andere, dass heute vieles öffentlich wird, das früher eher unter den Teppich gekehrt wurde. Was auch immer zutrifft (vielleicht beides), Gegenwehr ist nötig. Unser Beitrag dazu besteht erst mal nur in Buchstaben, aber davon haben wir viele: Das Gespräch auf den Seiten 8-12 dreht sich um eine einfache Selbstverständlichkeit, die leider manche Genossen immer noch nicht kapieren: dass in einer durch Ungleichheit strukturierten Gesellschaft die selbe Handlung (das T-Shirt auszuziehen) sehr unterschiedliche Bedeutungen haben kann, je nachdem, welchem Geschlecht man angehört. Oder auch nicht angehört. Der anschließende Sachtext diskutiert die Widersprüche, in die wir uns verstricken, wenn wir (aus gutem Grund) dem Staat als ordnender Instanz misstrauen und daher einen selbstorganisierten Umgang mit Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen finden müssen. Zwei Beiträge im Kulturteil betrachten das Patriarchat von der Täterseite: Männlichkeit als autoritäre Formierung ist hier das Thema. Zwischen den Sexismus-Artikeln findet ihr wie immer News, eine Rezension, einen Debattenbeitrag zur Viruskrise und ein minutiöses Protokoll des Kemmerlich-Höcke-Putschs. Bis wir ganz am Ende – so viel Zugeständnis an den Zeitgeist muss sein – nochmal zum Virus kommen: Die Aluhut-Chroniken drehen sich um die Corona-Verschwörung. Die ja eigentlich wir angerührt haben, damit wir endlich genug Zeit haben, zuhause zu sitzen und diese Zeitung zusammen zu tackern. Wir wünschen viel Spaß damit.

Die Redaktion der Lirabelle 22

  • News
  • Warum wir auf Festivals vorerst unsere T-Shirts anbehalten
    Auf einem linken Festival im Sommer 2019 stand ein knapp bekleideter Frontman auf der Bühne und forderte das Publikum auf, sich auszuziehen. Er selber, sagte er, sei gerne nackt und wolle daher, dass auch alle anderen nackt sind. Alles andere als amused über die Relativierung von Sexismus und des Problems der Unmöglichkeit für Frauen, sich in der Öffentlichkeit (nackt) frei zu bewegen, ohne damit ungewollte Reaktionen zu evozieren – auch innerhalb der Linken* – wurde der Vorfall Gegenstand eines Gesprächs mit einem Typen, der die Empörung der beteiligten Frau nicht nachvollziehen konnte. Er äußerte schließlich, es sei unemanzipatorisch von Frauen, wenn diese auf Festivals ihr T-Shirt nicht ausziehen wollen. Konfrontiert mit diesemVorwurf tauschen sich Dracaena, Prinsepia und Helesia in einem lockeren Gespräch über die Gründe aus, aus denen sie dies nicht tun werden.
  • Antisexismus in Theorie und Praxis
    Im Artikel zeigt Hermine Danger auf, mit welcher Ohnmacht und Handlungsunfähigkeit man es zu großen Teilen in der Linken zu tun hat, wenn Übergriffe und Vergewaltigungen in der eigenen Szene passieren.
  • Der Kemmerich-Höcke-Putsch – Das Minutenprotokoll
    In Thüringen fand am 5. Februar 2020 die Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten statt. Die Auswirkungen dieses denkwürdigen Ereignisses wurden zu einem bundesweiten Politikum. Um diese Entwicklungen für die Nachwelt zu konservieren, gibt es hier das offizielle Minutenprotokoll von Ox Y. Moron.
  • Sind wir nicht alle links-grün verseucht? Eine Kritik am pandemischen Ausnahmezustand
    Anhand des Strategiepapiers des Bundesinnenministeriums zur Bekämpfung der Corona-Pandemie kritisiert Jens Störfried das aktuelle Krisenmanagement und seine potenziellen Folgen, die auch viele Linke leichtfertig in Kauf zu nehmen scheinen. Damit soll das Bewusstsein gestärkt werden, dass es auch bzw. gerade jetzt Kritik unter anderem an der halben Ausgangssperre und anderen autoritären Maßnahmen, sowie eine Weiterentwicklung unserer Vorstellungen von Solidarität braucht.
  • Der Dicke Mann
    Ein Wortschwall über Wichtigtuer. Von Jemandem.
  • „Bücher machen den Kopf kaputt!“
    Das Lieblingsfreizeitthema von Beta ist Sexualität und alles was dazu gehört. Bei ihren Dates mit Männern außerhalb ihres Klüngels macht sie so allerlei verwirrende Erfahrungen. In der Lirabelle schreibt sie in loser Folge aus feministischer Perspektive über ihre Erlebnisse.
  • Das organisierte Erbrechen
    „Das ist doch nur Spaß“ sagen die Leute, die finden, dass es voll witzig ist, eine Deutschland-Gemeinschafts-Party um 19.33 Uhr beginnen zu lassen, wie es in Erfurt am Rosenmontag passiert ist. Und wenn sie damit meinen: „Das ist typisch Karneval“ haben sie damit recht. Harry Schulz ist in einer rheinländischen Karnevalsfamilie aufgewachsen und kann einiges über das organisierte Erbrechen erzählen. Der Text thematisiert Sexismus, Rassismus, Sozialchauvinismus und sexualisierte Gewalt gegen Kinder.
  • „Mein Weg vom Kongo nach Europa. Zwischen Widerstand, Flucht und Exil.“
    Carola Miniapolis rezensiert ein Buch von Emmanuel Mbolela.
  • Repressionsschnipsel
  • Die Aluhut-Chroniken XVII – Die Corona-Verschwörung
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Lirabelle #21

Cover21

Liebe Leser*innen,

trotz der eher überschaubaren Besucher*innenzahl bei der Lesung ausgewählter Lirabelletexte im Herbst in Erfurt, haben wir uns entscheiden, die Drohung, bei Ausgabe 20 handle es sich nur um einen Zwischenstand, wahr zu machen und starten ins neue Jahr mit einer neuen Ausgabe. Darin werfen wir vor allem einen Blick zurück ins Jahr 2019. Wir starten mit einer Richtigstellung der Gruppe Dissens zu ihrem Text „Thüringer Sozialdemokraten mit Rotkraut und Rouladen“; außerdem geht es im Heft um die Auswertung der vergangenen Landtagswahlen, 30 Jahre ‘89, Rückblicke und Einordnungen vergangener Veranstaltungen in Erfurt und Suhl und auch Gewohntes wird fortgeführt. Mit einer Ausnahme: News aus Erfurt haben es diesmal nicht ins Heft geschafft. Vielleicht holen wir das beim nächsten Mal nach. Vielleicht! Außerdem gibt es diesmal gleich zwei Rezensionen und auch die im letzten Heft begonnene lose Folge der Erlebnisberichte von Dates aus feministischer Perspektive.
Die Fortsetzung des im letzten Heft als Teil I angekündigten Textes „Armut der Kritik am Anarchismus“ werdet ihr hingegen weder in dieser noch in folgenden Ausgaben finden. Darin beabsichtigte Mona Alona der „vermeintlichen Kritik“, der auch nur „vermeintlichen Kommunist*in“ Minna Takver „authentische“ Politik und „unbequeme Fakten“ entgegensetzen zu wollen. So beschreibt sie es zumindest im Text und dessen Ankündigung, der per Mail und anderswo im Internet Verbreitung fand. Auf die Rückmeldung der Reaktion mit eher formaler Kritik und der Äußerung von Unbehagen über den paternalistischen Gestus, der den Vermeintlichen „Grundlagenwissen zu vermitteln“ beansprucht hin, entschied sie sich gegen eine Überarbeitung des Textes und eine Veröffentlichung auf anderem Weg.
Wir bitten, dies nicht misszuverstehen: Wir wünschen uns in der Lirabelle Debatten und freuen uns weiterhin über entsprechende Beiträge. Die Infos dazu, was vor Veröffentlichung zu beachten ist, findet ihr fortan auf der Homepage der Lirabelle.

Die Redaktion der 21. Lirabelle

  • News
  • Repressionsschnipsel
  • Ein bisschen 1930
    Der Ausgang der Thüringer Landtagswahl am 27. Oktober 2019 erbrachte den erwarteten Mehrheitsverlust für die rot-rot-grüne Landesregierung, eine Verdopplung des Stimmenanteils für die protofaschistische AfD von Bernd Höcke und unklare politische Mehrheitsverhältnisse. Ein Bericht von Ox Y. Moron.
  • Disko: Zwei Beiträge zur MLPD
    Mit der MLPD wird komisch umgegangen, darin sind sich Lisa Herbst und Karl Meyerbeer einig. Eigentlich sollte es ein gemeinsamer, fertiger Text werden aber dann kamen ein furchtbarer Kater und Zeitmangel bei der gemeinsamen Diskussion dazwischen und nun folgen zwei unfertige Texte.
  • Asoziale: Aus der Gesellschaft ausgestoßen und von Nazis mit dem Leben bedroht
    Am 18. Oktober 2019 fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe zu Ideologien der Menschenfeindlichkeit im AK40 in Suhl ein Vortrag zum Thema „Asozialität – Geschichte und Aktualität eines Stigmas“ statt. Die Gefahr, die von einer solchen Stigmatisierung ausgeht, machte in Suhl vor allem der Nazimord an Klaus Peter Kühn im Jahr 2012 deutlich. Lula und Antifa Suhl/ Zella-Mehlis in einer Nachbetrachtung.
  • Richtigstellung
  • Die „Friedliche Revolution“ – Ein Mythos
    Bernd hinterfragt die Ereignisse des Herbst 1989/ Frühjahr 1990 und die Mär von der friedlichen Revolution.
  • Tauschst du Sex gegen Themen-Tickets?
    Das Lieblingsfreizeitthema von Beta ist Sexualität und alles was dazu gehört. Bei ihren Dates mit Männern außerhalb ihres Klüngels macht sie so allerlei verwirrende Erfahrungen. In der Lirabelle schreibt sie in loser folge aus feministischer Perspektive über ihr Erlebnisse.
  • Vom gemeinsamen Starren auf die Endgeräte
    Pascal / Gefährderpotential: unbekannt / Ethnie: weiß / Interessen: Punk, Science-Fiction, linke Politik / rezensiert hier das neue Buch von Sybille Berg.
  • „Heimat ist bloß da wo man sich aufhängt“ (Franz Dobler)
    Am 2.Oktober 2019 veranstalteten die Falken Erfurt und das Biko einen „Kritik der Heimat-Abend“ mit Thomas Ebermann und Thorsten Mense in Erfurt, von dem das Orgateam einige Impressionen zusammengetragen hat.
  • Das Kapital vollenden. Was das Scheitern der Marxschen Werttheorie über die bürgerliche Ökonomie verrät.
    Seit geraumer Zeit abonniert Max Unkraut, organisiert bei der SJD – Die Falken (Erfurt), auf Facebook den Agitationskanal von Thomas Maul und kennt daher die Kontroversen um dessen politischen Standpunkt. Maul ist u.a. Autor der früher kommunistischen, heute bloß noch ideologiekritischen Bahamas (vgl. Bahamas 57/2009), aber auch einiger umfangreicherer Arbeiten, die u.a. durch den XS-Verlag publiziert wurden, wie etwa auch sein neustes Werk Das Kapital vollenden, das im vorliegenden Artikel kritisch rezensiert wird.
  • Die Aluhut-Chroniken XVI – Mit Ufos und Kristalltherapie ganzheitlich gegen Islamisierung
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Lirabelle #20

Liebe Leser*innen,

wir freuen uns und sind auch ein bisschen stolz, dass wir es jetzt schon auf die 20. Ausgabe gebracht haben. Wir schauen zurück auf eine aufgeregte Theorie-Praxis-Debatte, 13 Aluhut-Chroniken, eine Entschuldigung für ein sexistisches Streetart, eine Kriegserklärung, ein Gedicht, viele Polemiken und Berichte, eine Krisensitzung nach Entzug der Förderung und sechs Jahre, in denen wir mit mal mehr, mal weniger Erfolg Texte eintreiben und verfassten, sowie selbstgesetzte Deadlines (nicht) einhielten – und ja, das hängt auch miteinander zusammen.
Die 20. Ausgabe ist charakterisch für die bisher erschienen Ausgaben: Sie kommt planmäßig zu spät. Wir freuen uns, dass sie zwei Reaktionen auf vorangegangene Texte enthält. Und auch eine recht spontane, anonyme Zusendung haben wir erhalten, die uns Freude gemacht hat. Wir glauben nicht, dass das an unserem Appell der vorvorletzten Ausgabe liegt, wollen aber doch betonen: Bitte weiter so! Wir finden unzensierte, anonyme Szene-Zeitschriften nach wie vor wichtig – um Debatten zu führen, linke Standpunkte zu verbreiten, eine eigene Ästhetik und Diskussionskultur zu entwickeln. Deswegen ist die 20. auch nur ein Zwischenstand – bei der 50. gibt‘s dann ein goldenes Cover.
Weil aber auch ein Zwischenstand gefeiert werden kann, veranstalten Leser*innen der Lirabelle am 19. Oktober um 19 Uhr im veto im Rahmen der alternativen Studieneinführungstagen „Nächste Ecke links“ in Erfurt eine Lesung ausgewählter Texte. Schreibt Eure Vorschläge für die Lesung per Mail an naeli-ef@riseup.net.

Die Redaktion der zwanzigsten Lirabelle

PS: Auch Spenden sind nach wie vor gerne gesehen, um ein regelmäßiges Erscheinen möglich zu machen. Zu viel Freizeit für uns ist auch keine Lösung.

  • News
  • Glückwünsche
  • Wählen am Abgrund
    Am 27. Oktober diesen Jahres stehen in Thüringen die Landtagswahlen an. Betrachtet man die aktuellen Umfragen, sind die Chancen für die Fortsetzung der Regierungskoalition aus Linkspartei, SPD und Grünen gering, wenn auch nicht aussichtslos. Ox Y. Moron geht der Frage nach, warum man überhaupt wählen sollte und wie die Arbeit der aktuellen Landesregierung aus kommunistischer Perspektive zu bewerten ist.
  • Thüringer Sozialdemokraten mit Rotkraut und Rouladen
    Ein Besuch des Rassisten Thilo Sarrazin brachte die alten Freunde Sandro Witt, Gewerkschaftsfunktionär, und Suleman Malik, Ahmadiyya-Gemeindevorsteher, aneinander. Die antifaschistische Gruppe Dissens schaut sich an, was die Einladung Sarrazins durch den Ex-AfD-Mann und SPD-Genossen Oskar Helmerich für politische Einsichten zeitigt.
  • „Der 8. März war erst der Anfang“
    Im folgenden Text berichtet Anne Kaffeekanne von der Podiumsdiskussion „Warum Frauen*Streik?“, die am 1.3.19 in Erfurt stattfand. Organisiert wurde diese im Rahmen der diesjährigen Frauen*Kampftage von der SJD Die Falken- Erfurt. Vier Referentinnen berichteten in einem Raum der Universität Erfurt von unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven des Frauen*Streiks.
  • „Keine Solidarität mit den sog. Lebensschützer*innen uns Sexist*innen“
    Im April haben ehemalige Bewohner*innen des Haus- und Wohnprojekts „Insel“ in Jena einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie fordern, sich nicht mit der „Insel“ zu solidarisieren, solange einer ihrer Sprecher*innen antifeministische Positionen vertritt. Die Lirabelle sprach mit den Verfasser*innen.
  • Kontinuität der Frauenverachtung – Zur Aktualität von Hexenverfolgung
    Bezogen auf die „Perspektiven auf Hexen und Hexentum“ aus der letzten Lirabelle, legt Paul seine Perspektive zum Thema der Hexenverfolgung dar und beschreibt warum historisch und aktuell es vor allem Frauen sind, die als Hexen verfolgt wurden und werden, wie die Imagination des Hexenbildes entstehen konnte und warum es auch heute noch relevant ist, sich damit auseinander zusetzen.
  • Kritik aktueller anarchistischer Praxis in Jena. Teil II
    Als Hotspot linksradikaler Politik in Thüringen birgt die anarchistische Szene Jenas auch kritikwürdige Aspekte. Minna Takver widmet sich in zwei Teilen der anarchistischen Strategie und ihrer Auswirkungen. Der erste Teil (veröffentlicht in unserer letzten Ausgabe) beleuchtet Anthropologie und Aktionen, dieser zweite Teil Identifikation und Geschichtskonstruktion. Die Autorin ist Mitglied im Club Communism.
  • Die Armut der Kritik am Anarchismus. Teil I
    Ohne Freude arbeitet sich Mona Alona an Minna Takvers Text in der letzten Lirabelle ab, weil sich dieser als paradigmatisch für die Armut der Kritik am Anarchismus dafür anbietet. Und weil es einiger Richtigstellungen bedarf.
  • Tote auf Urlaub – Eine Spurensuche
    Vom 12. bis 14. April 2019 veranstaltete das BiKo in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung eine Wochenendbildungsreise nach München, um sich dort auf Spurensuche der Akteur_innen der Münchner Räterepublik zu begeben. Das Datum war nicht zufällig gewählt, denn im April 2019 jährte sich der Versuch des Aufbaus einer Räterepublik in München zum 100. Mal.
  • Ich hab ja nichts gegen Dialekte, aber…
    Das Lieblingsfreizeitthema von Beta ist Sexualität und alles was dazu gehört. Bei ihren Dates mit Männern außerhalb ihres Klüngels macht sie so allerlei verwirrende Erfahrungen. In der Lirabelle schreibt sie in loser Folge aus feministischer Perspektive über ihre Erlebnisse.
  • Repressionsschnipsel
  • Die Aluhut-Chroniken XV – Der digitale Aluhut
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Lirabelle #19

Liebe Leser*innen,

nachdem die letzte Ausgabe ohne die eigentlich immer am Anfang stehenden News erschien, haben wir dies in der aktuellen Ausgabe aufgeholt. Wir werfen auf den ersten fünf Seiten wieder schlaglichtartig einen Blick auf die gegenwärtigen Entwicklungen in Thüringen. Mit einem Bericht über die Erinnerung an das besetzte Haus in Erfurt wagen wir im darauf folgend Artikel einen Blick zurück. Im April dieses Jahr jährt sich um zehnten Mal die Räumung des besetzten Hauses. So erzählt der Bericht auch eine Geschichte der Vergänglichkeit, welche – ohne dass dies vorher intendiert gewesen wäre – zu einem präsentem Thema der aktuellen Ausgabe geworden ist. Im Dezember 2018 verstarb der in der Lirabelle oft erwähnte Wolfgang Pohrt. Das Bild auf Seite 18 zeigt ihn im Gespräch mit Joachim Bruhn. Die Nachricht seines Todes erreichte uns beim zusammenstellen der letzten Texte. Ein weiterer Artikel der Ausgabe handelt vom Tod, genauer: vom Nazimord an Hartmut Balzke, und schlägt als Appell zur Erinnerung als Kritik einen Bogen zur Gegenwart. Zu dieser gilt es sich von vorne nach hinten durchzuarbeiten, denn die Auseinandersetzungen mit aktueller politischer Praxis stehen diesmal eher am Ende des Heftes. Letztlich wollen wir mit den Aluhutchroniken zum Zwecke der Reflektion auch in der Form der Auseinandersetzung eine Distanz zu mal mehr mal weniger ernstzunehmenden Dummheiten und vorangegangenen bedrückenden Ereignissen einnehmen. Ganz in diesem Sinne schließen wir das Editorial mit einem Werbeblock:
der Antifa e.V. ist bald pleite, Fördermittel kriegen wir nicht und mit Kartoffeldruck dauern Ausgaben so wahnsinnig lange. Grund genug für uns, über neue Geldquellen nachzudenken. Angeregt von den neuen Ausgabe der Chroniken verkauft die Lirabelle-Redaktion jetzt abgeschnittene Fußnägel mit garantiertem Radikalisierungs-Effekt! Die Nägel sind handgeschnitten, liebevoll verpackt und voller Demo- und Plenums-Erfahrung. Preis ist Verhandlungssache. Deradikalisierungs- und Anti-Extremismus-Projekte, die die Wirksamkeit ihrer pädagogischen Beschwörungen ausprobieren wollen, erhalten Mengenrabatt. Mehr dazu und zu anderen Themen gibt’s im Heft.

Die Redaktion der Lirabelle 19

p.s.: Das Titelbild ist gemacht und zur Vefügung gestelt von Lionel C. Bendtner. Es zeigt die Demo „Die Wartburgstadt ins Wanken bringen“ in Eisenach am 16.03.2019.

  • News
  • Vorwärt immer – Rückwärts nimmer
    Vor zehn Jahren wurde das besetzte Topf & Söhne Gelände geräumt. Marvin lebte mehrere Jahre im Topf-Squat und schrieb uns seine Erinnerungen.
  • Allein im Kampf gegen Umgänglichkeit
    Am 21. Dezember 2018 starb Wolfgang Pohrt. Mit Pohrt ging einer der wichtigsten Theoretiker der antideutschen Linken, ein Ideologiekritiker, der sich niemals in den Dienst irgendwelcher Bewegungen stellte, sondern sich bis zuletzt als linker Intellektueller nur einer Sache verpflichtet fühlte, der Wahrheit über diese Gesellschaft. Ein Nachruf von Ox Y. Moron.
  • Hartmut Balzke – Opfer rechter Gewalt
    Wenn überhaupt darüber gesprochen wurde, dann nur ungern und unter vorgehaltener Hand. Der sogenannte Triftstraßen-Mord oder Punker-Mord war lange Zeit eine nicht greifbare Erzählung. Die nun in diesem Jahr zur Erinnerung an den Mord an Hartmut Balzke stattfindende Veranstaltung von ezra (Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen) brachte Aufklärung. Doch warum bekam dieser rechte Mord keine Öffentlichkeit – nicht mal in den engen subkulturellen und linksradikalen Zusammenhängen? Es herrscht ein Schweigen, das durchbrochen werden muss. Wie das zu schaffen ist, müssen sich viele fragen lassen. Eins steht fest, wir dürfen nicht vergessen. Einer von uns wurde schwer verletzt, einer von uns ist tot. Ein Bericht von Eva.
  • Politische Wechseljahre: Gedanken zur Einsamkeit in der Radikalität
    Mit einer Art ungewolltem Moral-Appell versucht Jens Störfried auf seine Situation aufmerksam zu machen. Beschrieben werden dabei Gedanken, Wahrnehmungen, vielleicht auch „nur“ Gefühle, die ihn offenbar in einer ausgedehnten Umbruchphase beschäftigen. Der Beitrag ist auch ein Weiterdenken von einigen Aspekten der Diskussion „Dem Morgenrot entgegen?“ in der letzten Lirabelle.
  • Emanzipation im Neumond? Drei Perspektiven auf Hexen und Hexentum
    Hexen sind Pop und cool, und häufig genug auf Bezugspunkt feministischer Identität. Grund genug für die Redaktion der Rost und Motten sich in einem Gastbeitrag aus feministischer und kommunistischer Perspektive mit der Bezugnahme auf Hexerei auseinanderzusetzen. Dabei blicken verschiedene Mitglieder der Redaktion auf Hexerei als irrationalen Rückschritt und Entsolidarisierung mit den Opfern der Hexenverfolgung, als Fokuspunkt um das Verdrängte zu seinem Recht und seiner revolutionären Kraft kommen zu lassen und als Form der Emanzipation von bloß instrumenteller Vernunft.
  • Kritik aktueller anarchistischer Praxis in Jena. Teil I
    Als Hotspot linksradikaler Politik in Thüringen birgt die anarchistische Szene Jenas auch kritikwürdige Aspekte. Minna Takver widmet sich in zwei Teilen der anarchistischen Strategie und ihrer Auswirkungen. Dieser erste Teil beleuchtet Anthropologie und Aktionen, der zweite Teil Identifikation und Geschichtskonstruktion. Die Autorin ist Mitglied im Club Communism.
  • Einblicke in deutsche Verhältnisse – Eine Rezension
    Über ‘68, die Rote Armee Fraktion als eine ihrer Folgen und Ulrike Meinhof als zentrale Akteurin wurde viel geschrieben, doch gute Lektüre dazu zu finden, ist nicht leicht. Dori empfiehlt Peter Brückners ‚Ulrike Meinhof und die deutschen Verhältnisse‘.
  • „Der ist eigentlich ganz nett…“
    Elvira Sanolas darüber, dass Frauen häufig Teil des Problems sind, wenn es gegen Macker geht.
  • Repressionsschnipsel
  • Die Aluhut-Chroniken XIV – „Es gibt kein Unheilbar“
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Lirabelle #18

Pünktlich zum Ratschlag haltet ihr eine neue Lirabelle in den Händen. Wenn schon Anfang des Jahres die Lage anders als rosig aussah, scheint es mittlerweile noch auswegloser: Nazihorden jagen vor den Augen der Öffentlichkeit und der sächsischen Polizei offen Menschen, Geheimdienst- und Parteisoldaten haben dafür Verständnis, die zivile Seenotrettung auf dem Mittelmeer ist durch Repression stillgelegt und Bullen zeigen unverhohlen ihre Sympathie für den NSU – so nur ein paar Schlagzeilen der letzten Monate.
Gleichzeitig gingen 250.000 bei #unteilbar, 30.000 bei Welcome United und 20.000 gegen das bayrische Polizaiaufgabengesetzt auf die Straße, dazu gab es entschiedenen und partiell erfolgreichen Widerstand gegen die Rodung des Hambacher Forsts (siehe »Hilfe, Hippies?!«). Gibt das alles Anlass zur Hoffnung oder geht es im Kern darum, dass sich socialmediafokussierte und schilderhaltende Untertanen besser fühlen? Ist Hoffnung überhaupt ein Bezugspunkt für linke Praxis? Das haben wir mit ein paar Genoss_innen diskutiert, ihr findet die Mitschrift im Heft.
Weiterhin gibt es eine längst fällige Abrechnung mit der MLPD, eine Kritik der Art und Weise, wie Intersektionalität diskutiert wird und ein Beitrag zur Geschichte und Aktualität der Verfolgung von Sinti und Roma. News haben wir diesmal nicht, auch haben es einige Artikel aus Zeitgründen nicht ins Heft geschafft … was aber auch heißt, dass es schon Texte für das nächste gibt. Gerne nehmen wir weitere Zuschriften entgegen. Viel Spaß mit der Ausgabe 18!

Die Redaktion

  • Stalinisten in der Defensive
    In den vergangenen Monaten wollte sich die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) in den Vorbereitungskreis des diesjährigen Thüringer antifaschistischen & antirassistischen Ratschlages einbringen, der in Eisenach stattfindet. Auf Drängen u.a. der involvierten Antifa-Gruppen aus Südthüringen, der Jusos und von ezra ist das nicht gelungen – wofür die MLPD sich mit einem auf Hochglanz gedruckten und an alle möglichen linken Organisationen verschickten Flugblatt bedankte. Eine Leichenschau von Ox Y. Moron.
  • Kennst Du ihre Namen?
    Diese Frage stellte in großen Lettern ein Plakat auf dem Werbeaufsteller vor der Frau Korte, das im vorletzten Jahr etwa sechs Monate lang dort hing. Gefragt wurde nach den Namen der Opfer des Porajmos, der während des Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma. Darunter waren Silhouetten von Personen zu sehen, deren Körper bei näherer Betrachtung aus Daten und Fakten bestanden, die die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten darstellen. Unbekannte legten Blumen und Kerzen vor dem Aufsteller ab, kurz nachdem das Plakat angebracht wurde. So entstand ein vorübergehender Ort des Gedenkens, der in Erfurt bis dahin nicht existierte. In der Stadt erinnert nichts an die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma. Klaus über ein oft vergessenes Verbrechen.
  • Linke Fragen an die Klimagerechtigkeit oder: Hilfe, Hippies!?
    „Klima Aktion Thüringen“ ist ein Zusammenschluss von Menschen, die auf lokaler Ebene im Bereich Klimagerechtigkeit aktiv sind und gemeinsam an Aktionen und Klimacamps teilnehmen. Sie plädieren für eine starke Bewegung, die soziale und ökologische Fragen zusammen denkt. Dafür stellen sie den Ursprung der Klimagerechtigkeitsbewegung in den USA vor, umreißen aktuelle Ziele und Strategien und laden zur Beteiligung ein.
  • Der Mistgabel-Angriff und die Wutbürger_innen
    Am 25. Juli 2018 wurde vor dem Erfurter Landgericht gegen Patrick Siegl aus Olbersleben, Landkreis Sömmerda verhandelt. Dieser griff einen antifaschistischen Maler mittels einer Mistgabel an und verletzte ihn. Sofian berichtet von der Verhandlung, die geprägt war von Herumschreien des Angeklagten, dessen Übergriff auf eine Zeugin sowie ein pöbelndes Publikum aus AfD-Mitgliedern und einem rechten Bereitschaftspolizisten.
  • Intersektionalität – Eine Politik der Sprechakte?
    Hermine Danger verwehrt sich einer Politik der Sprechakte, wie sie häufig Vertreter*innen der Intersektionalität praktizieren. Das Benennen bzw. Aussprechen bestimmter Worte wird schon einer Handlung gleichgesetzt. Sie ist nicht gegen eine intersektionale Analyse von Unterdrückungsmechanismen, sondern gegen eine Symbolpolitik, die sich Intersektionalität auf die Fahne schreibt.
  • Dem Morgenrot entgegen
    Schon vor 70 Jahren bestand »die fast unlösbare Aufgabe darin, sich weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen«. Anatol und Jesaja aus der Redaktion sprachen mit drei weiteren Genoss_innen über die Frage, wie man in deprimierenden Zeiten klarkommt, ohne zu resignieren oder zynisch zu werden.
  • Repressionsschnipsel
  • Die Aluhut-Chroniken XIII – Das goldene Audiokabel
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Lirabell #17

cover17

Immer wieder werden welche von uns gefragt, wo denn die neue Lirabelle
bleibt. Und wie es mit der in Ausgabe 14 verkündeten Spaltung steht. Ob
es stimmt, dass wir deswegen so unregelmäßig erscheinen, weil die Hälfte
der Redaktion gutbezahlte, aber arbeitsreiche Stellen im Apparat der
neuen Landesregierung und als Fußballprofi angetreten hat. Und ob die
Lirabelle eigentlich eine Firmenhymne hat.
Zumindest auf die erste Fragt („Wann kommt denn mal wieder eine
Lirabelle?“) können wir klar mit einer Gegenfrage antworten: Wann kommt
denn mal wieder eine Zuschrift? Okay, wir haben relativ feste
Autor_innen, die einigermaßen regelmäßig (wenn auch mit einem sehr
entspannten Verhältnis zu Terminabsprachen) Texte einreichen. Aber
darüber hinaus kommt wenig bei uns an — obwohl eigentlich viele Themen
in der Luft liegen:
Was ist z.B. mit der Auseinandersetzung mit Mietfragen, die gerade in
Erfurt läuft? Worum ging es bei den Studierendenprotesten im Januar, was
läuft bei den Arbeitskämpfen an der Uni Jena? Mit was beschäftigt sich
die linke Sozialarbeiter_innenvernetzung, die sich gerade in Erfurt/Jena
trifft? Und was ist mit euren kleinen Kämpfen im Alltag? Hat jemand
gestreikt, sich gegen einen Macker zur Wehr gesetzt oder der Lehrkraft
einen nassen Schwamm auf den Stuhl gelegt? Hat denn nicht wenigstens
jemand eine tolle neue Platte entdeckt oder ein schönes Graffity
gefunden und fotografiert?
Wenn doch, trau Dich, was zu schreiben. Über Einsendungen — auch
anonyme — würden wir uns sehr freuen und Ihr müsstet nicht wieder
monatelang auf eine neue Ausgabe warten.

Die Redaktion

PS: Wir beißen nicht. Zumindest meistens.

  • News
  • FIT* FOR ACTION – ein Kungressbericht
    Am Frauen*kampftagsbündnis kommt seit 2015 keine*r mehr vorbei – von Februar bis März finden in mehreren Thüringer Städten Veranstaltungen verschiedener Formate statt, feministisch Bewegte diskutieren und tauschen Erfahrungen aus. In diesem Jahr organisierte das Bündnis nun erstmals einen eintägigen Kongress in Erfurt, der diese Möglichkeiten intensivieren sollte unter dem Motto FIT* FOR ACTION – Feministischer Kongress Thüringen #1 – Du interessierst dich für Feminismus und linke Politik? – Wir auch!“ Franzie schildert ihre Eindrücke vom Kongress.
  • Verpasste Gelegenheiten
    In Thüringens AfD-Hochburg Arnstadt hat die Rechtspartei das sicher geglaubte Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl im April hergeschenkt. Der Partei gelang es nicht einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Ox Y. Moron berichtet aus Erfurts liebenswertestem Vorort.
  • Über das Verhältnis von staatlicher Abschottung, Rassismus und Migration
    Der Infoladen Sabotnik hat 2015 Thesen zum Verhältnis von staatlicher Abschottung, Rassismus und Migration formuliert und auf einer Veranstaltung diskutiert. Seitdem ist einiges geschehen. Der Zyklus sichtbarer Kämpfe von Geflüchteten (Märsche und Besetzungen) ist vorbei, mehrere Asylrechtsverschärfungen sind durchgesetzt, im Bundestag und auf der Straße hat der Rassismus gegen Geflüchtete neue Dimensionen angenommen. Die Thesen erscheinen in weiten Teilen trotzdem noch erstaunlich frisch, lediglich These 7 und 8 haben wir nach einer erneuten Diskussion im März 2018 stärker verändert.
  • Bücherrezensionen
    Karl Meyerbeer hat trotz antirassistischer und antideutscher Alltagsorientierung alle Privilegien, die mit einem weiß/deutschen Hintergrund verbunden sind und rezensiert zwei antirassistische Bücher von Autoren, die von Rassismus betroffen sind.
  • Johnny
    Eine Geschichte, erzählt von der Dadaistischen Jugendkoordination – Bundesweite Organisaton.
  • Repressonsschnipsel
  • News zum Prozess gegen drei Genossen aus Gotha
    Von November 2017 bis Mai 2018 fanden mehrere Verhandlungen gegen die drei Gothaer Genossen statt, ohne dass der Prozess dabei zu einem Abschluss gekommen wäre. Die Soligruppe Free the three begleitete den Prozess und fasste die fünf Verhandlungstage zusammen.
  • Die Aluhut-Chroniken XII – Carpe Diem, öffne dein Herz
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Lirabelle #16

Das Erscheinen der letzten Ausgabe der Lirabelle liegt nun schon eine Weile zurück. So ist das, wenn der institutionelle Druck von außen wegfällt: Da braucht eine druckfrische Ausgabe der Lirabelle schonmal ein halbes Jahr in der Produktion. Zwar war das nicht geplant, doch ermöglicht uns die Freiheit des Verlegens nun selbst zu entscheiden, wann eine Ausgabe fertig wird. In einer linksradikalen Kleinst-Redaktion dauern die Prozesse länger, was auch einige unserer Autor*innen bitterlich erfahren mussten: Entschuldigt – Prozessoptimierung und Effizienz sind nicht unsere Stärken! Da Arbeitsbedingungen aber für uns ein relevantes Thema sind, führen wir in die aktuelle Ausgabe ein Interview zu den Möglichkeiten und Grenzen der Betriebsratsarbeit.

Mit dem Sommer liegen auch eine Reihe von Ereignissen hinter uns, wie eben das G20-Spektakel und der schlagkräftigen Machtdemonstration der Organe für innere Sicherheit, sowie drei große Nazimusikevents in Themar (Südthüringen). Zu letzterem findet ihr eine Analyse im Heft. Zu ersterem erreichte uns ebenfalls eine Einsendung, die eine subjektive Deutungen der Geschehnisse vornimmt. Diese findet ihr nicht in der Ausgabe, da wir uns gegen deren Abdruck entschieden haben. Gleichwohl halten wir eine nachhaltige Auseinandersetzung mit den Ereignissen in Hamburg für sinnvoll und freuen uns immer über die Einsendung von Texten (dies auch ein Appell!). Weil wir euch diesen Text nicht gänzlich vorenthalten wollen, wird er auf hier unserem Blog veröffentlicht.

Für einen weiteren Paukenschlag in jüngerer Vergangenheit sorgten die Wähler*innen der AfD vor allem in Sachsen und Thüringen: Wenn es nach den Ostdeutschen ginge, wäre die AfD nicht „nur“ mit 12% im Parlament vertreten. Wozu das führen könnte, zeigt der von CDU und AfD gemeinsam ermöglichte Beschluss des Landtages Sachsen-Anhalt, eine Kommission zur Untersuchung des „Linksextremismus“ einzusetzen. Die Stimmung auf den Straßen ist rau – jetzt wissen es alle, nur sind nicht „alle“ eben diesen Straßen ausgesetzt.
Fortwährend unterwegs auf diesen Straßen mit offenen Augen und Ohren, nicht verlegen um einen unbequemen Kommentar und Analyse war unser Genosse Thofu. Von ihm mussten wir uns im August ganz unerwartet verabschieden. Wir sind traurig, einen von uns „Randständigen“ verloren zu haben. Einen persönlichen Nachruf findet ihr, anderen Texten dieser Ausgabe vorangestellt.

Durchhalten und Weitermachen,
die Redaktion

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Lirabelle #15

Cover15

Der 1. Mai steht vor der Tür, das heißt, Nazis in Gera, Halle, Erfurt oder sonst wo hinterher rennen oder – wenn möglich – mal gepflegt die freie Zeit genießen. Wir drücken die Daumen für Sonnenbrand statt kalter Füße. In jedem Fall habt ihr die neue Lirabelle dabei.
Vielleicht seid ihr bei der Eröffnung da gewesen – unser aktuelles Cover zeigt es euch spätestens an: Es gibt wieder ein Veto in Erfurt! Yeah! Ab sofort gibt es in der Magdeburger Allee 180 wieder regelmäßige Öffnungszeiten, ihr findet sie bei den Terminen Seite 62. Im Infoladen kann wieder ausgiebig in aktuellen Zeitschriften und der Bibliothek gestöbert werden, das Archiv für linke Bewegungsgeschichte in Thüringen wartet auf Neugierige.
In dieser vor euch liegenden Ausgabe gibt es mehrere Antworten auf Texte, die in den vergangenen Lirabellen erschienen sind. (Alte Ausgaben findet ihr an verschiedenen Orten – siehe Seite 63.) Besonders hinweisen möchten wir auf einen Erfahrungsbericht zur Lohnarbeit, einerseits, weil es natürlich wichtig ist, dieses Lohnarbeiten zu reflektieren und zu kritisieren, andererseits weil es nun mal die Lebensrealität von Millionen von Menschen ist, die sich etwas anderes gar nicht vorstellen oder sich Alternativen nicht leisten können. Zur unendlichen Geschichte deutscher Gerichtsprozesse wird auch wieder ein Bericht beigesteuert: Neues zum Ballstädt-Prozess.
Um diese ganze Tristesse etwas aufzuhübschen, findet ihr viele Fotos von der Veto-Eröffnungsfeierlichkeit, die, wie man sehen kann, bunt gestaltet und besucht war. Was für ein Fest! Hierbei gleich eine Bitte an euch: Für die nächsten Ausgaben wünschen wir uns Einsendungen für den Mittelteil. Wenn ihr also in euren Städten passende Graffiti, Stencil oder Street-Art findet, schickt uns Fotos davon. Wenn ihr darüberhinaus etwas beitragen wollt, schreibt uns. Wir freuen uns über Antworten, neue Artikel und über Bilder.
Seit #14 erscheint die Lirabelle ohne staatliche Förderung. Diese Ausgabe wird unter anderem unterstützt vom Club Communism, deren Logo sich erfreulicher Weise fortan dort befindet, wo früher die der anderen Förderer waren. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Unterstützer*innen, die nicht genannt werden wollen.

Bis bald und viel Spaß mit #15,
die Redaktion der Lirabelle

  • News
  • Interview: „Für die Akzeptanz verschiedenster nicht-heteronormativer Lebensweisen“
    Die AG QueErfurt setzt sich für queere Sichtbarkeit und Akzeptanz verschiedenster nicht-heteronormativer Lebensweisen ein. Die Lirabelle sprach mit Siân und Norman von der Gruppe.
  • Von nationalen Punks und einem Denkmal für NS-Mörder in Suhl
    In Suhl errichtete eine NS-verharmlosende Einheitsfront von der CDU bis zur Linkspartei ein Denkmal für NS-Aktivisten und ein ehemals alternatives Zentrum schafft sich ab. Ox Y. Moron berichtet von zwei Entwicklungen in der Thüringer Kleinstadt, die auf den ersten Blick miteinander gar nichts zu tun haben mögen.
  • Der Burgfrieden von Ballstädt
    Drei Jahre nach dem Überfall auf eine Kirmesgesellschaft in Ballstädt und nach mittlerweile 38 Verhandlungstagen am Erfurter Landgericht neigt sich das Verfahren gegen die 15 Neonazis seinem Ende entgegen. Weite Teile des Prozesses waren geprägt durch eine gewisse Routine aus Erinnerungsverweigerung, unzähligen Anträgen der Verteidigung, sowie einem (Schau)Kampf des Landgerichtes mit dem Thüringer Verfassungsschutz. Die Angeklagten selbst wirken meist eher desinteressiert und gelangweilt. Nur sehr selten spielen sie im Prozess eine aktive Rolle. Ein Bericht des Kleingartenverein Tristesse.
  • next level – Eine kritische Veranstaltungsreihe
    Das „next level“-Orga Team schreibt über politische Umgebung und die Organisierung einer Veranstaltungsreihe in Weimar als Gegenkonzept.
  • Unterschiede im Ganzen
    In Jena wird über Antisemitismus geredet. Simon Rubaschow versucht dabei, die zugrundeliegenden Vorstellungen von Antisemitismus und seiner Kritik ins Verhältnis zu setzen. Der Autor ist Mitglied im Club Communism.
  • Und auf einmal bist du ein Prolet…
    Eigentlich wollte Minna Takver einen Artikel über innerlinke Debattenkulturen schreiben, aber der Einstieg in das sogenannte Arbeitsleben machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen an dieser Stelle: ein reflektierender Erfahrungsbericht ihrer ersten Zeit als Lohnarbeitende. Die Autorin ist Mitglied des Club Communism.
  • Wenn eins wahr ist, dann, dass Anarchist_innen nicht die Wahrheit haben – Eine Beschreibung anarchistischer Kritiken
    Im folgenden Text versucht Jens Störfried aufzuzeigen, was seiner Ansicht und Erfahrung nach Ansätze anarchistischer Kritiken auszeichnet. Er hält es für wichtig, über die jeweiligen Standpunkte von denen aus die Kritik geäußert wird zu reflektieren und dementsprechend anderen zuzugestehen, dass sie aus vernünftigen Gründen zu anderen Ansichten gelangen können. Dies schließt ein, den eigenen Behauptungen gegenüber selbstkritisch zu sein und sie als strategische Setzungen zu betrachten anstatt hohle Phrasen zu dreschen. Das führt aber nicht zu liberalem Toleranzdenken, Beliebigkeit oder Handlungsunfähigkeit.
  • Noch einmal zu Ermächtigung – als Praktiken zur partiellen Emanzipation
    Mit so etwas wie… nun ja, Erleichterung, las Mona Alona den Artikel von Emily Page in der letzten Ausgabe der Lirabelle. Emily schrieb einen „persönlichen Text“, was einerseits an sich gut bzw. auflockernd befunden wird, andererseits auch ein angemessenes Gegengewicht zum Text von Simon Rubaschow (Lirabelle #12) darstellt, den sie kritisiert. Die folgenden Überlegungen setzen sich damit auseinander, worauf aufbauend ein eigenes Verständnis von Ermächtigung skizziert wird.
  • Plädoyer gegen das Rauchen in linken Räumen
    Ein Beitrag von K. Eine nervige Realität ist das Rauchen in linken Räumen, deshalb hier eine Antwort auf den Artikel in der vorletzten Lirabelle (#13) „Ein Plädoyer für‘s Rauchen“ (sic!) von D. Selbige_r versteht es ausgezeichnet, eine Diskursverschiebung vorzunehmen, indem sie_r fünf Seiten über Rauchen schreibt ohne diese Problematik auch nur zu streifen. Das soll nun nachgeholt werden.*
  • Von Astronomy Domine zu On Dark Silent Off
    Progressive Rock ist Ende der 1960er-Jahre entstanden, als linke Studenten die Einflüsse ihrer bürgerlichen Bildungsbeflissenheit in Konzeptalben mit ewig langen Liedern gegossen haben. Kalle und Markus pflegen auch heute noch durch Download oder Kaufhausklau ihre gut sortieren Diskographien, gehen auf bestuhlte Konzerte und ziehen eine Linie von den frühen Pink Floyd zur aktuellen Avantgarde-Band Radian.
  • Die Aluhut-Chroniken X: Florit macht dum
  • Repressionsschnipsel
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